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So viel Steuern zahlen Gutverdiener in Deutschland wirklich

Autorenbild: Hans-Peter HolbachHans-Peter Holbach

Wer sich in deutschen Großstädten eine Mietwohnung leisten will, muss im Jahr 2025 auf jeden Fall zu den Gutverdienern gehören, er zahlt den Spitzensteuersatz und überweist damit den Großteil seines Einkommens dem Staat. Beim Cafébesuch entspricht der Anteil knapp drei Vierteln.


Ab einem zu versteuernden Einkommen von 68.340 Euro zahlen Menschen hierzulande den Spitzensteuersatz.


Zwar liegen zwischen dem zu versteuernden Einkommen und dem Bruttoverdienst noch einmal einige Abzüge: Das zu versteuernde Einkommen berechnet sich aus Bruttoverdienst minus Werbungskosten, sonstigen Aufwendungen und Freibeträgen. Wer die 80.000 bis 90.000 Euro verdient, die er in vielen Großstädten verdienen muss, um sich realistisch eine 68-Quadratmeter-Wohnung leisten zu können, zahlt aber ziemlich sicher den Spitzensteuersatz. Rund die Hälfte seines Einkommens sieht er daher nie. Die sichert sich der Staat.


Dafür macht es kaum einen Unterschied, wie viel sie über dem Spitzensteuersatz verdienen. Normalverdiener zahlen zwar schnell einen deutlich höheren Anteil an Abgaben, wenn sie mehr verdienen. Ab einem Einkommen von rund 100.000 Euro verändert sich der Anteil des Einkommens, der direkt an den Staat fließt, kaum noch. Er liegt nahe 50 Prozent.


Ab 100.000 Euro Einkommen steigt der Abgabenanteil kaum noch

Wer 20 Millionen Euro verdient, zahlt in etwa den gleichen Teil an Abgaben wie jemand, der 100.000 Euro verdient.


Selbst Einkommensmillionäre zahlen damit einen vergleichbaren Abgabensatz wie jemand, der sich in München, Hamburg oder Berlin gerade so eine Zweizimmerwohnung leisten kann. Dennoch bleibt ein großer Unterschied.


Die Hälfte ist für Gutverdiener anders weg

Auch wenn sich der Anteil der Gesamtabgaben ähnelt, unterscheidet er sich in einem wichtigen Punkt: Wer 100.000 Euro verdient, zahlt bereits die Maximalbeiträge in die Sozialversicherungen. Die Beiträge zu Rentenversicherung, Arbeitslosenversicherung, Krankenversicherung und Pflegeversicherung sind gedeckelt, im Jahr 2025 bei einem zu versteuernden Einkommen von 96.600 Euro. Für jeden Euro, den Sie mehr verdienen, fließt kein Cent mehr an den Staat.


Für die Sozialbeiträge macht es also keinen Unterschied, ob jemand 100.000 oder 20.000.000 Euro verdient. Beide zahlen die gleichen Beiträge.

Deshalb verharrt der Abgabenanteil ab einem Einkommen von rund 100.000 Euro bei rund 50 Prozent: Wer mehr verdient, zahlt zwar Solidaritätszuschlag und immer mehr Einkommenssteuer. Die gleichbleibenden Sozialversicherungsbeiträge gleichen diese Zuschläge aber weitgehend aus. Der Anteil am Einkommen bleibt daher fast gleich.


Für Gutverdiener ist die Hälfte tatsächlich weg

Der große Nachteil für Gutverdiener: Für sie ist ein größerer Teil ihrer Abgaben tatsächlich dauerhaft weg. Sie zahlen einen größeren Teil ihres Gehalts an Einkommensteuer und Soli. Dafür erhalten sie keine direkte Gegenleistung.


Durchschnittsverdiener zahlen einen höheren Anteil an Rente, Arbeitslosenversicherung und Pflegeversicherung. Solange sie das Rentenalter erreichen, bekommen sie davon entweder viel zurück oder teils sogar deutlich mehr, als sie einzahlen.


In Deutschland sagen also zwar alle, dass die Hälfte ihres Einkommens weg sei. Das stimmt aber eigentlich nur für Gutverdiener. Sie müssen viel stärker privat Vorsorgen, um im Alter ihren Lebensstandard halten zu können.


Beim Einkaufen gehen noch mal 19 Prozent weg

Kaufen Gutverdiener ein, zahlen sie, wie alle Menschen in Deutschland, bei den meisten Produkten noch einmal 19 Prozent Mehrwertsteuer. Dadurch steigt ihre Gesamtsteuerquote.


Verlangt ein Cafébesitzer beispielsweise für einen Cappuccino vier Euro vor der Mehrwertsteuer, müssen Gutverdiener knapp sieben Euro Brutto erarbeiten, um sich diesen Cappuccino leisten zu können. Knapp drei Euro gehen an den Staat, rund vier Euro an den Wirt.


Auch Millionäre kostet der Cappuccino kaum mehr als Sie

So viel müssen Sie Brutto verdienen, damit sie dem Cafébesitzer vier Euro für den Kaffee zahlen können

Damit müssen Gutverdiener brutto zwar mehr für den Cappuccino verdienen als Geringverdiener. Menschen mit einem Gehalt von 30.000 Euro im Jahr kostet der Cappuccino nur rund sechs Euro vom Bruttoeinkommen: vier Euro für den Wirt, zwei Euro für den Staat. Mehr als die Hälfte ist sofort weg - 18,5 Millionen pro Jahr für Musiala? Was von so einem Gehalt netto übrig bleibt, verdient also rund 600-mal so viel ein Mensch mit 30.000 Euro Einkommen. Er zahlt aber nur anderthalbmal so viel Steuern bei seinem Cappuccino.


Gutverdiener zahlen beim Einkaufen verglichen zu ihrem Einkommen also sogar deutlich weniger Steuern als Menschen mit Normaleinkommen. Wer 30.000 Euro versteuert, überweist für jeden Cappuccino ein 1500stel dieses Betrags an Finanzamt. Bei 20 Millionen zu versteuerndem Einkommen ist es nur rund ein 700.000stel.




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