Warren Buffett: Das vorletzte Kapitel einer Legende

Ende 2025 wird sich der 95-Jährige aus dem operativen Geschäft zurückziehen. Doch bevor es so weit ist, liefert er noch einmal eindrucksvoll ab: Berkshire Hathaway meldet starke Ergebnisse – und einen Rekord-Cashbestand.

Im jüngsten Quartal legte der operative Gewinn um 34 % auf rund 13,5 Milliarden US-Dollar zu. Vor allem das Versicherungsgeschäft florierte, und auch die Güterbahn BNSF trug solide Ergebnisse bei. Der Umsatz stieg von 93 auf 95 Milliarden US-Dollar. Trotz dieser Zahlen bleibt Buffett vorsichtig – oder besser gesagt: konsequent diszipliniert. Der Cashbestand des Konzerns kletterte auf den historischen Höchstwert von 381 Milliarden US-Dollar. Schnäppchen, so Buffett, seien derzeit Mangelware. Unter dem Strich kaufte Berkshire Aktien im Wert von rund 6,4 Milliarden US-Dollar, verkaufte jedoch Papiere im Umfang von etwa 12,5 Milliarden US-Dollar – ein deutliches Signal: Buffett agiert defensiv.

Damit bleibt Buffett seiner jahrzehntelangen Philosophie treu: Kapitalerhalt geht vor Aktionismus. Anstatt in einen aus seiner Sicht überhitzten Markt einzusteigen, wartet er lieber ab – mit prall gefüllten Kassen. Sein Credo bleibt unverändert: „Die Börse ist ein Instrument, um Geld von den Ungeduldigen zu den Geduldigen zu transferieren.“ Sein vorletztes Quartal unterstreicht diese Haltung eindrucksvoll. Buffett kombiniert operative Stärke mit strategischer Zurückhaltung – ein Lehrstück in Sachen Langfristdenken. (Autor: Tom Firley), Quelle: GeVestor Woche.