Aktuell: Dauerregen, Hochwasser, Überschwemmungen. Wenn das stimmt, was mir ein russischer Insider aus dem Aussenministerium gesagt hat: Diese Katastrophen könnten erst der Anfang einer weiteren Kriegsführung Moskaus sein. Denn Moskaus Kriegsmaschinerie setze eine Technik ein, Regen im Übermass zu erzeugen, um gezielt Infrastruktur zu schädigen und soziale Unruhen zu verursachen. Ganz abgesehen von den Kosten.
Quelle: Redaktion Geldbrief, www.geldbrief.com
Die ungeheuerliche Idee von einem zentralen Register, in dem die Vermögenswerte der EU-Bürger festgehalten werden, kam erstmals im Windschatten von Corona auf und erfuhr damals eine weitgehend geringe Beachtung. Doch die Planung um das sogenannte Vermögensregister, welches offiziell im Juli 2021 mit einer Machbarkeitsstudie angestossen
wurde, scheint nun in eine neue Phase zu treten.
Laut einem Artikel von Focus online vom 23. Juli 2024 ist diese Studie jetzt abgeschlossen und könnte bereits in den nächsten Wochen oder Monaten zu konkreteren Plänen führen. Was ist von der Umsetzung eines solchen Vermögensregisters zu erwarten und was kann der EU-Bürger jetzt noch tun, um seine Vermögenswerte abzusichern? Ob Immobilien oder Unternehmenswerte, Firmenbeteiligungen, Aktien, Krypto-währungen, Autos, Jachten, Kunstwerke, Edelmetalle, Diamanten, Uhren oder andere Luxusgegenstände im Wert von über 200'000 Euro, alle Vermögenswerte der EU-Bürger sollen künftig in einem Vermögensregister festgehalten werden. Nach offizieller Lesart soll dieses Vermögensregister der Geldwäsche und der Terrorismusfinanzierung einen Riegel vorschieben, aber auch dabei helfen, Sanktionen, wie die gegen Russland, durch die Möglichkeit des Einfrierens von Konten schneller durchsetzen zu können. Die neue Mega-EU-Anti-Geldwäsche-Behörde AMLA (»Anti-Money Laundering Authority«), die der deutsche Finanzminister Christian Lindner in die Bankenmetropole Frankfurt am Main geholt hat, könnte das ganze Vorhaben beaufsichtigen. Doch neben Behörden sollen auch Personen mit »berechtigtem Interesse« zukünftig Zugang zu dem Register erhalten.
Durch »finanzielle Transparenz« zum gläsernen EU-Bürger
Was Sebastian Hell in seinem Artikel in Focus online noch versucht, dem Leser durch den Begriff der »finanziellen Transparenz« schmackhaft zu machen, stösst bei anderen unter anderem wegen des mangelnden Datenschutzes auf harsche Kritik. Denn trotz der in der Europäischen Union geltenden Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) könnte diese in jenem Bereich zukünftig nur noch eine untergeordnete Rolle spielen. Grund genug, dass der EU-Kommissionssprecher Eric Mamer eine Richtigstellung vornehmen lässt und dabei betont, dass derzeit lediglich eine Machbarkeitsstudie zum rechtlichen und logistischen Vorhaben eines Vermögensregisters vorliege, welche von einer Gruppe externer Dienstleister im Auftrag der EU-Kommission durchgeführt worden sei. Wie einst Walter Ulbricht beteuert auch Mamer, dass die Europäische Kommission keinerlei Absicht habe, eine zentrale Datenbank über das Vermögen der EU-Bürger einzurichten. »Diese Übersichtsstudie bildet lediglich ab, welche Mechanismen in den 27 Mitgliedsstaaten vorhanden sind. Die Kommission selbst plant keine Aktivitäten auf der Grundlage dieser Studie«, so Mamer.
Mit Kriegslist zum Vermögensregister
Laut offizieller Ausschreibung der Europäischen Union hat die Machbarkeitsstudie den europäischen Steuerzahler etwa 400 000 Euro gekostet. Schwer vorstellbar also, dass die Ergebnisse dieser Studie nun in der Schublade versauern. Wahrscheinlicher ist es, dass die EU, wie bereits 2021, als der erste Vorstoss zum Vermögensregister an die Öffentlichkeit drang (erst einmal), wieder zurückrudert, um die Gemüter nicht zu überhitzen. Streng genommen verbirgt sich dahinter nichts anderes als eine Kriegslist. Durch das Vortäuschen eines Angriffs und die harschen Reaktionen darauf lässt der Gegner zunächst öffentlichkeitswirksam von seinem Vorhaben ab, um es hinter verschlossener Tür voranzubringen. Wiederholt man diesen Vorgang oft genug, ist der Gegner in der Annahme, dass der Plan ohnehin nicht umgesetzt wird, irgendwann so ermüdet, dass er sich gegen den Angriff gar nicht mehr zur Wehr setzt. Das ursprüngliche Vorhaben kann auf diese Weise ohne nennenswerte Gegenwehr in die Tat umgesetzt werden.
Zudem wird die Mehrheit der Bevölkerung durch die relativ hohe Freigrenze von 200'000 Euro in dem Irrglauben gelassen, dass das Vermögensregister einen selbst nicht beträfe. Es sollten jedoch keine Zweifel daran bestehen, dass sobald einmal die Strukturen für das Vermögensregister geschaffen worden sind, sich diese Freigrenze jederzeit nach unten korrigieren lässt.
Logistische und rechtliche Machbarkeit
Dass zumindest das Vermögensregister logistisch machbar ist, steht wohl ausser Frage, da die meisten Daten der EU-Bürger bereits digital vorhanden sind und nur noch zentral zusammengeführt werden müssten. Allerdings gibt es rechtlich gesehen noch einige Fallstricke. Ein Vermögensregister verstösst nicht nur gegen jeglichen Datenschutz, sondern hebelt auch weitere Artikel des deutschen Grundgesetzes und der europäischen Menschenrechtskonvention aus. Etwa das Recht auf informationelle Selbstbestimmung, nach dem jede Person grundsätzlich selbst über die Preisgabe, aber auch die Verwendung seiner personenbezogenen Daten bestimmen kann. Eng damit zusammenhängend weist die Steueranwältin Patricia Lederer darauf hin, dass durch die Einführung eines Vermögensregisters auch die Rechtswegsicherheit wegfalle. Lederer nennt dabei das Beispiel des Einspruchs nach einem Steuerbescheid, welcher üblicherweise mit einem Antrag auf Aussetzung der Vollziehung (dem sogenannten AdV-Antrag) gestellt werden sollte. Wird solch ein AdV-Antrag vom Finanzamt abgelehnt, kann die Behörde noch während eines laufenden Gerichtsprozesses ihre Forderungen vollziehen. Mit einem Vermögensregister, in das das Finanzamt jederzeit einsehen kann, über welche Vermögenswerte jemand verfügt, gestalte sich eine Vollstreckung noch einfacher. Fast schon selbstredend ist darüber hinaus, dass ein Vermögensregister auch der Vorbereitung neuer Vermögensabgaben oder zur Umsetzung des viel diskutierten Lastenausgleichs dienen könnte, wie dies von vielen Kritikern befürchtet wird.
Vermögensregister sei Kommunismus pur
Dieses Mal sind es nicht nur die »Aluhüte«, die Kritik an einem Vermögensregister anmelden. In einem Artikel heisst es hierzu auf reitschuster.de, dass selbst die von Microsoft auf links programmierte künstliche Intelligenz Kritikpunkte sehe, welche sich folgendermassen zusammenfassen lassen: Ein Vermögensregister bedeutet einen erheblichen Eingriff in die Privatsphäre der EU-Bürger.
Die gesammelten Daten könnten durch den unbefugten Zugriff oder durch den Missbrauch von Behörden zum Nachteil der EU-Bürger genutzt werden.
Ein Vermögensregister könnte zur verstärkten Überwachung und Kontrolle der EU-Bürger führen.
Die Speicherung sensibler Finanzdaten könnte ein Ziel für Cyberangriffe darstellen
Auf reitschuster.de wird daher das Vermögensregister mit den Worten kommentiert, dass es sich hierbei um »Kommunismus pur« handle. Reitschuster präzisiert diesen Kommentar, indem er auf den russischen Dissidenten Wladimir Bukowski Bezug nimmt, welcher die EU als »EUdSSR« bezeichnete, die die Freiheit und Unabhängigkeit der europäischen Nationen gefährde. Letzteres lässt sich besonders gut am Beispiel der Schweiz belegen, welche bislang in Finanzbelangen als sicherer Hafen in Europa galt. Laut einem Artikel der WirtschaftsWoche wolle nun jedoch auch die Schweiz den Kampf gegen Geldwäsche verschärfen. Mit der Verabschiedung der »Botschaft zur Geldwäschereibekämpfung« durch den Bundesrat im Mai beugte sich selbst die Schweiz dem Druck der EU. Denn hierin vorgesehen ist auch »ein nationales Transparenzregister für Gesellschaften und andere juristische Personen«, so die WirtschaftsWoche. Obwohl bislang noch ungewiss ist, was sich durch die Einführung eines Vermögensregisters für natürliche Personen ändert, welche ihre Vermögenswerte bei den Eidgenossen haben, ist es doch wahrscheinlich, dass im Sinne der von Bukowski erwähnten »EUdSSR« auch die Schweiz Informationen zuliefern würde, wie dies zur Bekämpfung der Steuerhinterziehung im Rahmen des Abkommens über den automatischen Informationsaustausch (AIA) bereits seit 2017 geschieht. Laut Reitschuster falle der Kommentar »Kommunismus pur« daher noch zu harmlos aus, da es solch ein Vermögensregister nicht einmal im Kommunismus gab.
Rette sich, wer kann, vor einem übergriffigen Staat
Obwohl bislang die Details zur Umsetzung des Vermögensregisters sowie die entsprechende Infrastruktur noch nicht bekannt sind, darf man sich wohl keine Illusionen darüber machen, dass das Vorhaben wohl bald schon konkrete Züge annehmen wird. Den EU-Bürgern gilt daher die Empfehlung, proaktiv tätig zu werden und etwa Sichteinlagen, welche sofort von der staatlichen Behörde abgreifbar wären, in Sachwerte zu investieren. Werden diese etwa ausserhalb der EU oder beispielsweise in Liechtenstein gelagert, wird der Zugriff durch den übergriffigen Staat erschwert. Angesichts des neuerlichen Bankenbebens in Japan dürfte sich ausserdem gezeigt haben, dass Lebens- und Rentenversicherungen wohl bei Weitem nicht so sicher sind, wie sie dem Anleger einst verkauft wurden. Auch hier gilt also, diese von Experten prüfen und gegebenenfalls auflösen zu lassen, um in andere Vermögenswerte umzuschichten.
Versicherungsbote
Vertrauen in die gesetzliche Rente gering: Reformbedarf steigt
Das Vertrauen in die gesetzliche Rente in Deutschland ist erschüttert. Laut einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) betrachten 71% der Befragten die gesetzliche Rente nicht als ausreichend, um vor Altersarmut zu schützen. Vorherrschende Gefühle im Zusammenhang mit dem Thema Rente sind Sorge (52%), Enttäuschung (42%) und Wut (33%), während positive Gefühle wie Freude (12%), Zuversicht (12%) und Vertrauen (9%) deutlich seltener vorkommen. Nun werden die Forderungen nach Reformen und mehr privater Vorsorge lauter. Im Bereich der privaten Altersvorsorge würden nämlich 34% der Befragten mehr privat vorsorgen, wenn es staatliche Zuschüsse gäbe, 30% bei Selbstbestimmung über die Geldanlage und 25% bei Erleichterungen beim Erwerb von Immobilien.
DIE WELTWOCHE
Die Verantwortlichen der fehlgeleiteten Covid-Massnahmen und der Täuschung der Öffentlichkeit (Stichwort: Impflüge) tun sich überall schwer mit der Aufarbeitung der Corona-Zeit. Das gilt auch für den Kanton Graubünden, dessen Führungsstab unter der Leitung von Martin Bühler zwar auch manches besser gemacht hat als andere.
Nun aber dies: Wie das eben veröffentlichte Protokoll der Debatte im Grossen Rat (Kantonsparlament) vom 12. Juni 2024 belegt, machte sich der Regierungsrat und Gesundheitsvorstand Peter Peyer (SP) lustig über die Irreführung der Bevölkerung – und er verhöhnte die zahlreichen Opfer der teils schweren Impfnebenwirkungen.
Grossrat Ronny Krättli (SVP) hatte die Debatte ausgelöst und wollte wissen, wie es mit der Aufarbeitung der Corona-Massnahmen stehe und ob insbesondere das Eingeständnis der Europäischen Arzneimittel-Agentur EMA, dass die Covid-Impfung nie darauf getestet worden sei, ob sie die Ansteckung und Weiterverbreitung unterbinde, einen Lernprozess bei der Regierung auslöse.
Darauf sagte nun Regierungsrat Peyer im Namen der Regierung in Bezug auf die eingestandenermassen zum Teil auch tödlichen Nebenwirkungen der von den Behörden als wirksam und sicher angepriesenen Covid-Impfung: «Ich habe hier ein Päckli Ricola. Hier steht ganz klein drauf: ‹Kann bei übermässigem Verzehr abführend wirken.›» Das Protokoll vermerkt «Heiterkeit».
Ob dieser Vergleich, ob diese Verhöhnung, die von den Politikern in die Irre geführten Impfopfer auch so lustig finden, sei dahingestellt. Jedenfalls zeigt die Anekdote, mit welcher Nonchalance die Verantwortlichen nach wie vor auf das inzwischen längst offenbar liegende Corona-Debakel reagieren.
Für eine nächste Pandemie (oder was auch immer) verheisst das nichts Gutes. Philipp Gut
APOLLO NEWS
Der ehemalige SPD-Stabsleiter in der Verwaltung von Düren, Jens Bröker, hat gestanden, rund 300.000 Euro für das Einschleusen von Ausländern erhalten zu haben. Die Affäre ist Teil eines grossangelegten Skandals. Jonas Aston
finvia
Vermögensmanagement
Existenz- und Vermögenssicherung im europäischen Kriegsszenario – ein Gedankenexperiment
Die größte Sorge trägt, wer am meisten zu verlieren hat
In den vergangenen Jahren haben viele Ereignisse die Bevölkerung erschüttert. Neben Corona-Pandemie und Energiekrise war es vor allem Putins Angriffskrieg gegen die Ukraine, der die Welt in Aufruhr versetzte. Zum ersten Mal schien das Grauen für viele nah an der eigenen Existenz – und dauert bis heute an. Auch der Nahostkonflikt beweist, wie sehr ein lokales Spannungsverhältnis eskalieren und die ganze Welt beeinflussen kann.
Es ist wenig überraschend, dass Menschen beginnen, sich die Frage zu stellen, was passieren würde, wenn der Ernstfall hier einträte und etwa Putin seine Agenda ausweitete. Dass es tatsächlich dazu kommt, ist zwar sehr unwahrscheinlich, dennoch möchten wir den Gedanken einmal verfolgen und Antworten geben.
Die Person steht über dem Besitz
Die Goldene Regel zur Vorsorge lautet grundlegend: Die Person steht über dem Besitz. An erster Stelle sollten Sie immer an sich selbst und Ihre Familie denken. Wie könnten Sie dafür sorgen, dass Sie sicher sind und Ihr Wohlergehen garantiert ist? In der Regel bedeutet das zum einen zu klären, wo Sie einen weiteren Wohnsitz finden könnten und zum anderen, wo Sie ein Depot für Ihren Lebensunterhalt einrichten würden.
Geografische Entfernung und kulturelle Nähe
Auf der Suche nach geeigneten Ländern bietet die Schweiz eine beliebte Lösung. Historisch betrachtet hat sie sich in vergangenen internationalen Konflikten als neutral erwiesen und gilt bis heute als sicherer Hafen. Des Weiteren unterscheiden sich ihre Kultur und ihr Rechtssystem nicht allzu stark von unseren. Dennoch besteht die Frage, ob sie bei einem inner-europäischen Krieg ihre gewohnte Neutralität bewahren könnte, wenn ein Aggressor diese nicht respektierte.
Aus diesem Grund sind Kanada und Neuseeland inzwischen zu ebenso beliebten Kandidaten geworden. Auch sie bieten Lebensbedingungen, die nicht zu sehr von unseren abweichen, und den großen Vorteil der englischen Sprache. Zugleich gelten sie als wenig kriegsinvolviert und gewähren durch ihre Lage auf anderen Kontinenten mehr Sicherheit für Auswanderer.
Dieses Kriterium trifft genauso auf Singapur zu. Obwohl der Staat sich kulturell und rechtlich stark von deutschen Normen unterscheidet, entwickelte er sich in den letzten 20 Jahren zu einer in Erwägung zu ziehenden Alternativen für vermögende Familien und Expats. Das liegt zum einen an seiner hohen Stellung im Finanz- und Bankensektor, zum anderen an der strukturierten Führung, die vor allem bürokratische Belange vereinfacht. Folglich sind die Regeln und Auflagen zwar streng, jedoch kann, wer sich anzupassen versteht, hier ein angenehmes Leben führen.
Den Wohnsitz wählen und Fallstricke beachten
Innerhalb der EU ist es sehr einfach, zwischen verschiedenen Mitgliedsstaaten zu reisen und seinen Lebensort nach Wunsch zu verlagern. Bezogen auf den internationalen Raum wird es jedoch komplizierter. Jedes Land besitzt eigene Regelungen über Visa und Aufenthaltsberechtigungen, die im Vorfeld geklärt werden müssen. So kann es zum Beispiel sein, dass Interessierte bereits eine bestimmte Zeit dort gelebt haben müssen, um überhaupt einen permanenten Wohnsitz einrichten zu dürfen. Einige Länder bieten hingegen die Möglichkeit eines „Investors Visa“, dass es vermögenden Einwanderern kurzfristig ermöglicht, einen Wohnsitz zu etablieren.
Aus diesem Grund planen viele unserer Kunden mit einem zweiten Domizil im Ausland unabhängig von politischen Akutsituationen – allein, um sich strategisch für den Fall der Fälle zu wappnen.
Den Lebensunterhalt sichern
Haben Sie einen geeigneten Ort für Ihren zweiten Wohnsitz gefunden, sollten Sie parallel überlegen, wie Ihre Vermögensaufstellung auf eine Krisensituation reagiert und ob es eventuelle Anpassungen zu vollziehen gibt. Darüber hinaus gilt es auch, die Verwahrstelle oder Bank auf mögliche geografische Ausschläge hin auszuwählen, um im Ernstfall über ausreichend Mittel zu verfügen. Der in der Wahlheimat gehaltene Betrag sollte ausreichen, um im Idealfall einige Jahre auskommen zu können, ohne Ihr Gesamtvermögen zu sehr zu belasten. Selbstverständlich können Sie diesen Sockelbetrag auch anlegen. Es sollte geprüft werden, wie das Depot allokiert ist und wo die Anlagen physisch verwahrt sind.
Vermögensdiversifikation im Kriegsfall
Die Diversifikation spielt auch hier eine wichtige Rolle.
Historisch betrachtet hat es in der Vergangenheit bereits viele Konflikte und Krisen gegeben, die die Märkte über bestimmte Zeiträume abstürzen ließen. Auch das hypothetische Kriegsszenario in Europa wäre als Krise anzusehen, die den Kapitalmarkt entsprechend negativ beeinflussen würde. Es ist jedoch interessant, dass Börsenkurse weltweit langfristig so einschneidende Ereignisse wie Kriege überwinden.
Bei Betrachtung der Performance des US-Aktienmarktes zum Beispiel sind selbst die beiden Weltkriege nur mithilfe der Pfeile zu erkennen (Grafik 1). Wirklich gefährlich für Aktien waren dagegen die Phasen der Euphorie bis 1929 (Neue Industrien wie Radio, Film, Flugzeuge, Elektromotoren in der Industrie…), der Boom der Telekom- und Internetaktien bis 2000 und der Wohnimmobilienboom in den USA bis 2006, aus dem die Finanzkrise entstand.
In Grafik 2 ist zu sehen, wie die Aktienperformance von Kriegsverlierer-Nationen zwar nach dem 2. Weltkrieg stark abfiel, sich folgend aber wieder erholte und langfristig einen wichtigen Faktor für den Vermögenserhalt bot – und bis heute bietet. Wenn wir uns den Durchschnitt von 17 Industrieländern in USD anschauen, ist ganz klar zu sehen, warum die börsenorientierte Geldanlage langfristig eine wichtige Rolle in einem diversifizierten Depot spielt und weshalb es wichtiger ist, überhaupt investiert zu sein als wann man einsteigt.
Des Weiteren sind es vor allem physische Werte, die sich in vergangenen Kriegen als vermögenswirksam bewährt haben. Besonders Gold gilt historisch als sicherer Hafen in Krisenzeiten, da viele Anleger sich wohler damit fühlen, einen realen Gegenwert zu besitzen, der nicht künstlich und beliebig vermehrbar ist. So hat das beliebte Edelmetall in der Vergangenheit gegen Hyperinflation geschützt und genießt eine gewisse Krisenbeständigkeit.
Auch beim Goldpreis sind die beiden Weltkriege nur mit Hilfe der Pfeile zu erkennen (Grafik 3). Erst ab 1968, dem Ende der Golddeckung des US-Dollars und damit dem Beginn der Bildung des Goldpreises durch Angebot und Nachfrage, lassen sich Krisen und Kriege am Kurs erkennen.
Zuletzt gibt es einige Anleger, die in ihrer Beurteilung der aktuellen Krisen zum Schluss kommen, ihr Vermögen um Forstbesitz zu erweitern, um sich im Falle der Fälle selbst zu versorgen und ein Einkommen generieren zu können.
Generell sollten Sie im Voraus erörtern, wie Sie Ihre Investition genau tätigen möchten. Während manche Ihren Besitz im Ausland erwerben und dort lagern, legen andere Wert darauf, ihn bei sich zu haben und kaufen zum Beispiel Goldmünzen an, die sich einfach aufteilen und transportieren lassen. Es gibt viele Möglichkeiten, die einer genauen Abwägung bedürfen.
Zukunftsplanung statt reaktiver Handlung
Dass es in Europa zu einem Krieg kommt, ist sehr unwahrscheinlich. Dennoch zeigt dieses Gedankenexperiment einige Handlungsbeispiele auf, die Sie auch in Ihrem Alltag umsetzen können. Ihr Wohlergehen über den Besitz zu stellen, auf die internationale Diversifikation Ihres Vermögens zu achten und flexibel auf Marktänderungen zu reagieren sind allgemein gute Richtwerte zur Portfolionavigation.
Gleichzeitig begegnen wir im Family Office immer häufiger Mandanten, die sich einen zweiten Wohnsitz inklusive Depot im Ausland erschliessen möchten. Wichtig ist hier zu beachten, dass sie dabei nicht von Unsicherheit oder gar Angst getrieben werden – vielmehr geht es ihnen darum, ihre Möglichkeiten zu nutzen und sich allgemein flexibler aufzustellen. Eine Einstellung, die wir sehr gerne unterstützen.
Möchten Sie sich also ebenfalls sicher positionieren, achten Sie darauf, sich nicht von Spekulationen leiten zu lassen. Überlegen Sie stattdessen, wie genau Sie sich Ihre Zukunft vorstellen und welche Schritte Sie dafür einleiten möchten. Beatrice Reed
capinside.com
Künstliche Intelligenz wird immer häufiger auch im Asset Management eingesetzt. KI-gesteuerte Investitionsentscheidungen sind keine Seltenheit mehr. Wir haben ChatGPT gefragt, welche zehn Aktien die KI als Portfolio Manager eines global anlegenden Aktienfonds für ein eigenes Fonds-Portfolio auswählen würde. Obwohl wir ausdrücklich nach weltweiten Unternehmen gefragt haben, wählt ChatGPT für die Aktienfavoriten ausschliesslich Konzerne mit dem Sitz in den USA aus und vertraut dabei vor allem auf Technologieunternehmen. Damit birgt das Aktienportfolio der KI ein gewisses regionales und inhaltliches Klumpenrisiko. ChatGPT begründet die Konzentration auf US-Konzerne mit ihrer dominanten Marktposition, Innovationskraft, finanziellen Stärke und globalen Präsenz. Die US-Unternehmen bieten Anlegern laut der KI tendenziell ein besseres Rendite-Risiko-Verhältnis als europäische und asiatische Unternehmen. Bei den europäischen Aktien befürchtet ChatGPT "politische Unsicherheiten, regulatorische Belastungen und niedrigere Wachstumsraten". Sechs der sieben so genannten "Magnificent Seven" – Apple, Microsoft, Amazon, Alphabet, Nvidia und Tesla – zählen zur bevorzugten Aktienauswahl der Künstlichen Intelligenz. Lediglich Meta Platforms verschmäht die KI.
Geld und mehr
Die Protokolle des RKI wurden offenbar nachträglich manipuliert, um das Ausmass des Skandals zu verschleiern.
Stefan Homburg und Paul Schreyer belegen auf Multipolar, dass das RKI kurz vor der von Schreyer gerichtlich erzwungenen Freigabe seiner Protokolle heikle Passagen daraus entfernt hat. Multipolar führt seine Klage auf Freigabe entschwärzter Protokolle trotz der unautorisierten Veröffentlichung von ungeschwärzten Protokollen fort. Denn Manipulation offizieller Protokolle wäre Urkundenfälschung. Ein Untersuchungsausschuss sei unvermeidlich, schreiben sie. Norbert Häring
BACKSTAGENEWS
Es sollte keinem entgangen sein, dass sich die Medienlandschaft im Westen und vor allem in Deutschland komplett nach Rot-Grün verschoben hat. Somit ist natürlich zum einen an objektive Berichterstattung nicht mehr zu denken.
Der Westen befindet sich weiterhin in einer massiven Abwärtsspirale, die den meisten braven Bürgern kaum bewusst ist. Denn im öffentlich-rechtlichen Rundfunk wird kaum noch über die Probleme in Deutschland berichtet.
Böse Zungen sprechen daher auch schon vom öffentlichen Rot-Funk, der die regierenden Parteien unter allen Umständen schützt und vor schlechten – oder noch schlechteren – Umfragewerten schützt. Ich finde das natürlich gut, denn der brave Bürger sollte sich nicht unnötig aufregen z. B. über die deutlich ansteigende Kriminalität im Lande. Immerhin leben wir im besten Deutschland aller Zeiten...
Da die handelnden Personen jedoch fest im Sattel sitzen, erscheint eine grundsätzliche Trendwende in Deutschland nach wie vor nicht zu erkennen zu sein. Henry Littig
wort.lu
Maison du Grand-Duc
So viel kostet Luxemburg die Monarchie:
Rund 20 Millionen Euro gibt der Staat inzwischen jährlich für den grossherzoglichen Hof aus. Grösster Budgetposten ist dabei das Personal.
Die grossherzogliche Familie hat im vergangenen Jahr besser gewirtschaftet als geplant, hat den Staat also weniger gekostet als veranschlagt. Demnach war für 2023 ein Budget von knapp 19,26 Millionen Euro vorgesehen, tatsächlich ausgegeben wurden aber nur 18,58 Millionen Euro. Unterm Strich hat der Hof also lediglich 96,48 Prozent der Mittel aufgebraucht.
Die Gehälter des Staatsoberhaupts und dessen Nachfolgers: Für Grossherzog Henri waren das im vergangenen Jahr etwas über 523.000 Euro, für Erbgrossherzog Guillaume knapp 218.000 Euro. Die Ausgaben für deren staatliche Repräsentationsaufgaben sind damit gegenüber dem Vorjahr (Henri: 488.500 Euro; Guillaume: 203.600 Euro) leicht gestiegen. Wie alle anderen Gehälter unterliegt auch dieses der Indexierung. Dennoch: Der Grossherzog verdient damit mehr als etwa US-Präsident Joe Biden. Der nämlich kam laut seiner im Internet veröffentlichten Steuererklärung im vergangenen Jahr auf ein Präsidentengehalt von umgerechnet rund 370.000 Euro. Uwe Hentschel
NEW YORK POST
Wer ist Tim Walz, der von Kamala Harris ausgewählte Vizepräsident?
Als ehemaliger Highschool-Lehrer verfolgte Walz nach seinem Amtsantritt als Gouverneur eine kostspielige progressive politische Agenda in der Bildungspolitik. Walz unterzeichnete im vergangenen Jahr ein Gesetz, das in den ersten zwei Jahren schätzungsweise 400 Millionen Dollar kostete und Minnesota zum vierten Staat machte, der Kindern Schulessen anbietet. In den teilnehmenden Schulen werden den Kindern kostenlos Frühstück und Mittagessen angeboten und Walz bezeichnete die Initiative als Mittel zur Eindämmung des Hungers unter Kindern.
Der von ihm unterzeichnete Staatshaushalt für 2023 sah erhöhte Ausgaben für die öffentliche Bildung sowie eine jährliche Steuergutschrift von 1.750 Dollar pro Kind vor. Darüber hinaus unterzeichnete Walz im Jahr 2023 ein Gesetz, das im Rahmen des Programms „North Star Promise“ das College für Studenten aus Familien mit einem Jahreseinkommen von weniger als 80.000 US-Dollar kostenlos macht.
Behind the Markets
Gold war schon immer ein guter Indikator für Börsencrashs. In den sechs Monaten vor dem Börsencrash steigt der Preis tendenziell an. Dylan Jovine
Pioneer Briefing Economy
Unerreichbar: Der grösste Edelstein-Schatz aller Zeiten wurde entdeckt – auf einem anderen Planeten.
Rolf Morriens Schlussgong
Die 5 Alleinstellungsmerkmale von Gold
Gold ist im Gegensatz zu Papiergeld, Anleihen und anderen Wertaufbewahrungsmitteln nicht beliebig vermehrbar.
Der Goldmarkt ist ein überschaubarer Markt mit einer jährlichen Fördermenge von zuletzt gut 3.644 Tonnen im Jahr 2023.
Gold ist ein natürliches Zahlungsmittel und unterliegt keinem Zahlungsversprechen eines Dritten.
Gold unterliegt keinem Emittentenrisiko, keinem unternehmerischen Risiko und auch keinem Insolvenzrisiko.
Gold hat eine mehrtausendjährige Geschichte als Marktgeld und ist eine Krisenwährung, die keinerlei Ausfallrisiko hat und seit Tausenden von Jahren wertbeständig ist.
SONNTAGSZEITUNG
Künstlich hergestellte Diamanten bringen den Markt mit den funkelnden Steinen durcheinander. Jetzt setzt eine junge Schmuckfirma auf «Swiss made». Die ersten Schweizer Labordiamanten kommen aus dem Muotatal – wegen des Stroms. Armin Müller
Weltwoche DE
Drogeriekette Rossmann boykottiert Tesla – weil Elon Musk für Donald Trump ist. Soll man als Trump-Unterstützer nun Rossmann boykottieren?
AInauten
Kennst du das? Du hast einen Geistesblitz, aber keine Gelegenheit, ihn sauber aufzuschreiben? Oder du sprudelst vor Ideen, aber deine Finger kommen beim Tippen nicht so schnell mit? Dann haben wir heute einen mega-coolen Hack für dich.
Sprich es aus, ChatGPT schreibt es auf!
Stell dir vor, du könntest einfach drauflos plappern und am Ende hast du einen perfekt formulierten Text, eine knackige Zusammenfassung und sogar eine To-Do-Liste - alles, ohne einen Finger zu rühren!
Weltwoche DE
Estland verbietet Russisch an Schulen – und die estnische Ministerpräsidentin Kaja Kallas steigt zur EU-Aussenbeauftragten auf: Kann das gutgehen? Philipp Gut
INSTITUTIONAL Money.com
Warren Buffett, Chairman von Berkshire Hathaway, hat die Apple-Position halbiert, was die Bargeldbestände des Unternehmens auf ein neues Rekordhoch von 277 Milliarden US-Dollar katapultiert hat.
Was plant Berkshire Hathaway mit seinen Rekord-Cash-Beständen?
Der sozialistische Präsident Lula da Silva erhöht die staatliche Familienhilfe, verknüpft sie aber mit der Impfung von Kindern und Babys auch mit hochexperimentellen Covid-Impfstoffen. Eine Erpressung auf Kosten unserer Jüngsten. Könnte das auch ein Vorbild für Deutschland sein? Michael Grandt
Finanzmarkwelt.de
Die Aktien-Rally-Erzählung der Wall Street geht davon aus, dass die Wirtschaft der USA weiter robust sei, die Fed aber dennoch die Zinsen stark senken werde in den nächsten Monaten – aber warum sollte die Fed die Zinsen stark senken, wenn die Wirtschaft wirklich so robust ist? Und wenn die US-Wirtschaft angeblich so robust ist, warum fällt dann der Dollar so stark (weil ja neben der Fed auch andere Zentralbanken die Zinsen senken). Wenn die US-Wirtschaft angeblich so robust ist, warum ist dann der gegen den Dollar gehandelte Ölpreis so schwach? Und wenn die US-Wirtschaft so stark ist, warum ist dann der Bloomberg Ecomonic Suprise Index auf dem tiefsten Stand seit dem Jahr 2021? Da passt manches nicht zusammen.
20 minuten
Der Kreml hat seine Kontrolle über das Internet seit Beginn der Offensive in der Ukraine im Februar 2022 erheblich verstärkt und mehrere Onlinedienste wie Facebook, Instagram und X verboten. Die Websites sind allerdings weiterhin über VPN-Verbindungen zugänglich.
PrivatfinanzLetter
Wie viel Geld Sie auf eine Aktie setzen dürfen
Viele Highflyer-Aktien aus den Trendbranchen KI oder eMobility befinden sich in Korrekturen und haben ordentlich an Wert verloren. Auch bekannte Namen wie Nvidia, Super Micro Computer, Tesla oder Intel haben zuletzt regelrechte Kursdebakel erlebt. Viele Anleger, die zu spät auf den Trend aufgesprungen sind, haben enorme Verluste zu beklagen. Doch obwohl so etwas an der Börse immer wieder vorkommt, agieren viele Anleger ein ums andere Mal viel zu unvorsichtig. So gehen rund 80 % der Privatanleger an der Börse früher oder später nur deshalb baden, weil sie zu viel Kapital auf eine einzelne Aktie oder einen bestimmten Trade setzen. Haben Einzelpositionen zu viel Gewicht, wird früher oder später ein unvermeidbarer Verlust eintreten, der die Performance und das ganze Depot nach unten reisst. Das darf Ihnen auf keinen Fall passieren!
Denn Sie wissen ja: Einen „sicheren Gewinn“ gibt es an der Börse nicht. Erfolgreiche Trader und Anleger denken daher in (Gewinn-) Wahrscheinlichkeiten und kalkulieren auch Verlusttrades mit ein. Denn wenn man diszipliniert arbeitet, sind einzelne Verluste keine Fehler. Sie sind die „Kosten des Geschäfts“ und damit Teil der Strategie bzw. des Systems.
Zu hohe Einzelrisiken führen zu emotional bedingten Fehlern
Das Hauptrisiko zu hoher Positionsgrössen ist nicht einmal der unvermeidbare zu hohe Verlust, der ein unschönes Loch ins Depot reisst. Die grösste Gefahr besteht darin, dass ein Anleger – von negativen Emotionen geleitet – weitere fatale (Folge)Fehler begeht. Denn gerade dann, wenn sich ein Anleger so sicher fühlt, dass er zu viel auf eine Karte setzt, schmerzen hohe Verluste umso mehr. Statt diese zu realisieren, werden sie weiterlaufen gelassen. Damit besteht zumindest weiterhin die Hoffnung auf eine Kurserholung. Oder der verzweifelte Anleger stockt seine Position gar noch weiter auf, um „irgendwie“ wieder aus der Misere herauszukommen. Wozu dieses Verhalten im Jahr 2020 beispielsweise im Fall Wirecard geführt hat, brauche ich niemandem zu erzählen. Aber auch bei Aktien wie Super Micro Computer oder Tesla war ein Nachkaufen im Verlust zuletzt fatal.
Wer sein Depot gegen die Wand fährt oder das Handtuch wirft, der verliert
In anderen Fällen werden erheblich riskantere neue Trades eingegangen, denn allein der Gedanke, die Verluste irgendwie noch wett zu machen, ist für viele Investoren sehr verlockend. Wie Sie sich vorstellen können, geht das alles natürlich oftmals gewaltig schief, so dass aus einem hohen Verlust ein noch viel verheerenderes Minus wird, das so schnell nicht mehr aufgeholt werden kann. Wer seinen Depotwert beispielsweise um -50 % schrumpft, der benötigt eine Verdopplung seines Kapitals, nur um den Anfangswert wieder zu erreichen. Bei zwei Dritteln Verlust sind schon +200% notwendig usw...
Nicht selten kehren Anleger, die auf diese Weise frustriert wurden, der Börse für Jahre oder sogar für immer den Rücken zu. Wenn die Börse dann wieder steigt, lecken diese Anleger ihre Wunden und sind aus dem Spiel draussen. So profitieren sie auch nicht von den Anstiegen. Stattdessen ist dann regelmässig zu hören: „Das ist doch nur eine Bärenmarktrallye, der Börse ist nicht zu trauen“. Erst wenn die Kurse dann schon wieder sehr weit gestiegen sind, treibt die Gier einige dieser Anleger wieder in den Markt und das Spiel beginnt von Neuem… und am Ende bezahlen die emotionalen Marktteilnehmer mit schwachen Händen wieder die Gewinne der rationalen, strategischen Anleger und Trader. Damit Sie nicht zu den schwachen Händen, sondern zu den Gewinnern zählen, müssen Sie vor allem auf eine Stellschraube achten: die maximale Grösse von Einzelpositionen.
Wie Sie ein für alle Mal gelassen bleiben
Als Profitrader wähle ich Positionsgrössen stets nur so, dass Verluste bei Einzelpositionen nur einen geringen Einfluss auf mein Gesamtdepot haben. Denn ich weiss aus eigener Erfahrung: Die hin und wieder auftretenden Einzelverluste dürfen niemals zu emotional bedingten Eingriffen in die Anlagestrategie führen. Deshalb sollten auch Sie Ihre Positionsgrössen so wählen, dass Ihnen ein einzelner Fehlgriff nicht weiter weh tut und auch keinen allzu grossen Effekt auf Ihre Gesamtperformance hat. Wie viel das dann genau ist, hängt von Ihrer persönlichen Risikoneigung ab.
Ob Sie die richtige Positionsgrösse gewählt haben, merken Sie spätestens dann, wenn eine Position ausgestoppt wird. Denn dies sollten Sie rasch abhaken und gelassen bleiben können. Nur dann können Sie sich sofort wieder voll auf Ihre Gewinneraktien und neue Chancen fokussieren. Und genau darauf kommt es für Ihren langfristigen Börsenerfolg an! Wenn Sie der Verlust mental stark beschäftigt, so ist Ihre Position zu gross gewählt. Nehmen Sie beim nächsten Trade also etwas weniger Geld in die Hand.
Money-Management: Auf die richtige Positionsgrösse kommt es an
Bei meinem Aktien-Timing-System setze ich beispielsweise pro Trade aus gutem Grund maximal 10 % des Gesamtkapitals ein. Das per Stopp-Loss definierte Risiko pro Trade von ebenfalls 10 % beträgt folglich gerade mal 1 % des Gesamtkapitals. Das ist ein Betrag, den die allermeisten Anleger mit gutem Gefühl „loslassen“ können – bewusst oder unbewusst. Bei einer anderen, etwas längerfristigen Anlagestrategie und einem weiteren Stopp von 20 % könnte man sein Geld beispielsweise auf 20 Positionen verteilen, um bei keinem Trade mehr als 1% seines Kapitals zu riskieren. Wenn Sie sich solche oder ähnliche „Money-Management-Regeln“ entwerfen und sich daran auch strikt halten, so werden Sie auch schwierige Marktphasen mit heftigen Schwankungen – so wie es in den letzten Wochen der Fall war – gelassen überstehen. Ich verspreche Ihnen, dass Sie dann mit einer ganz anderen Motivation in den nächsten Börsenanstieg gehen, der nach jedem Aktienmarkt-Gewitter kommt! Ich wünsche Ihnen erfolgreiche Trades. Maximilian Ritter
capinside.com
Nachdem die Europäische Zentralbank von ihrer Null- und Negativzinspolitik abgerückt ist und die Zinsen wieder angehoben hat, stehen Tagesgeldanlagen wieder im Fokus. Anleger sollten jedoch wissen, dass es kaum ein Angebot ohne Wenn und Aber gibt. Viele der Top-Konditionen gelten nämlich nur für Neukunden sowie für bestimmte Maximalbeträge, z. B. 50.000 Euro, und für Anlagezeiträume von meist maximal einem halben Jahr. Manchmal wird auch gefordert, dass der Kunde ein Girokonto oder sonstige Zusatzservices bei der Bank nutzt. Auch ist zu beachten, dass die gesetzliche Einlagensicherung pro Anleger und Bank in Europa auf maximal 100.000 Euro begrenzt ist.
Mit Overnight-ETFs können Privatanleger für sie sonst kaum zugängliche Zinssätze erhalten. Ausserdem sind diese ETFs eine relativ risikoarme Anlage mit einem geringen Schwankungs- und Ausfallrisiko, die fortlaufend an der Börse gehandelt und schnell wieder liquidiert werden können. Ein weiterer Vorteil dieser ETFs gegenüber Tagesgeld ist, dass das im ETF investierte Kapital als Sondervermögen geschützt ist. Es können also auch Beträge über der Grenze der europäischen Einlagensicherung hinaus mit geringeren Bedenken investiert werden.
WirtschaftsWoche Daily Punch
Steuerfreiheit für Aktiensparer
Die Politik hat sich bei der Förderung der privaten Altersvorsorge nicht mit Ruhm bekleckert. Im Gegenteil: Sie hat Sparerinnen und Sparer in renditeschwache Riester-Renten und in überteuerte Rürup-Renten gedrängt. Die jetzigen Pläne für ein privates Altersvorsorgedepot mit staatlicher Förderung sind da ein Schritt in die richtige Richtung, wenn auch nur ein kleiner. Sparer sollen solch ein Depot auch selbst mit Indexfonds (ETFs) bestücken können, die vielfach eine breit gestreute und kostengünstige Geldanlage ermöglichen.
Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) geht nun einen Schritt weiter. „Ich will eine Spekulationsfrist bei Wertpapiergeschäften“, sagte er im Interview mit der „Berliner Morgenpost“. Vorstellen könne er sich etwa, dass Gewinne aus dem Verkauf von Aktien und Fonds nach zwei bis drei Jahren Haltedauer künftig steuerfrei blieben. Aktuell müssen Wertpapiersparer unabhängig von der Haltedauer die pauschale Abgeltungsteuer zahlen.
Eine solche Spekulationsfrist würde Sparer nicht weiter in fondsgebundene Rentenversicherungen drängen, die schon heute abgeltungsteuerfreie Umschichtungen von Wertpapieren ermöglichen (die zugleich aber andere Nachteile haben, vor allem bei den Kosten). Sie würde Wertpapiere nicht länger gegenüber anderen Geldanlagen benachteiligen, wie Immobilien, Gold oder sogar Kryptowährungen, bei denen Gewinne schon heute nach einer Mindesthaltedauer steuerfrei bleiben. Der Schritt wäre damit eine echte Stärkung der Aktienkultur, die in Deutschland noch kümmerlich ist. Niklas Hoyer
Finanz-Szene
11% aller Deutschen besitzen bereits Krypto-Währungen, Tendenz steigend. In der Schweiz sind es bereits 23%.
Saudis drohen Investitionsrückzug aus der EU bei Konfiskation russischer Guthaben an
Eines der ersten Länder, welches auf die „Diebstahlsgelüste“ der Europäischen Union im Hinblick auf russische Zentralbankguthaben oder zunächst angeblich „nur“ deren Zinserträge reagiert, ist Saudi-Arabien. Der reiche Ölstaat hat seit Jahrzehnten auch in Europa große Investitionen getätigt. Diese Investitionen sieht der Ölstaat in Gefahr, wenn die EU eigentlich völkerrechtlich besonders geschützte Guthaben oder Erträge daraus, wie nun z.B. solche der russischen Zentralbank, „stehlen“ sollte. Für diesen Fall kündigte der Ölstaat vorsorglich an, seine europäischen Anleihen zu verkaufen.
Was Saudi-Arabien offen ausspricht, werden weltweit viele andere Gläubiger europäischer Staaten ebenfalls denken. Ein regelrechter „Abverkauf“ europäischer Anleihen dürfte die Folge sein. Dass Europas – ernannte statt gewählte – Kommissare im Interesse ihrer US-Partner die europäischen Steuerzahler derart zu schädigen gedenken, ist für den neutralen Beobachter schier unglaublich. Sie riskieren einen weltweiten „Ausverkauf“ europäischer Anleihen, was entweder zu massiv steigenden Zinsen oder einem weiter kollabierenden Euro führen könnte. Beides ist gegen die Interessen der europäischen Bürger gerichtet und der zu erwartende Schaden kann ein Vielfaches des erhofften Diebesgutes aus den Zinserträgen russischer Zentralbankguthaben betragen. Es scheint, dass sich Europas Spitzenfunktionäre anderen Kräften mehr verpflichtet fühlen als den steuerzahlenden Bürgern.(eh)
MORNINGSTAR
Als langfristige Investoren betrachten wir Marktverwerfungen als günstigen Zeitpunkt, um aus überbewerteten Kategorien und Sektoren auszusteigen und in unterbewertete Bereiche zu investieren. In unserem Marktausblick für das dritte Quartal empfahlen wir beispielsweise: „Langfristige Investoren sind besser beraten, ihre Positionen in Wachstums- und Kernaktien, die überzogen werden, abzubauen und die Erlöse in Substanzwerte zu reinvestieren, die mit einer attraktiven Sicherheitsmarge gehandelt werden.“ Für die Zukunft halten wir es weiterhin für die beste Portfoliopositionierung, Bereiche zu übergewichten, die mit deutlichen Abschlägen gegenüber ihrer intrinsischen Bewertung gehandelt werden. Zu diesen Bereichen gehören Value-Aktien und Small-Cap-Aktien sowie unterbewertete Sektoren wie Immobilien, Energie und traditionelle Kommunikation. David Sekera
TIAM FUNDRESEARCH
Investoren haben den Yen in den vergangenen Jahren als günstige Finanzierungsquelle genutzt. Denn die Zinsen in Japan blieben lange Zeit nahe der Nulllinie. Also nahmen insbesondere grosse institutionelle Anleger Kredite in Yen auf und investierten das Geld in höher verzinste US-Anleihen oder in Aktien. Da der Yen in den vergangenen Jahren nahezu stetig an Wert gegenüber dem US-Dollar verlor, kamen die sogenannten Yen-Carry-Trades fast einer Gelddruckmaschine gleich. Mit der unerwartet stärkeren Zinsanhebung und der folgenden ruckartigen Aufwertung des Yen ist diese Maschine plötzlich aus dem Takt geraten. Sehr, sehr große Carry-Trade-Positionen mussten in den vergangenen Tagen sehr schnell glattgestellt werden. Um die Dimensionen klarzumachen: Experten schätzen, dass die Kreditbeträge, um die es hier geht, ein Volumen von etwa vier Billionen US-Dollar haben. Und so kommt es, dass eine auf den ersten Blick erstaunlich kleine Differenz von nur 0,15 Prozent zwischen Erwartung und Realität ein Beben an der Börse auslösen können.
Wie Investoren von der Unsicherheit profitieren können
Anleger können mit einem vergleichsweise einfachen Rezept die Erkenntnisse aus der Behavioral Finance für sich nutzen, um ihr Wertpapierdepot vor grösseren Verlusten zu schützen oder sogar Gewinne zu erzielen. Spitzt sich eine Krise zu, können Anleger in einen sogenannten Short-ETF auf einen Aktienindex investieren, beispielsweise auf den DAX. Short-ETFs reagieren auf Kursbewegungen genau umgekehrt wie klassische Index-ETFs: Verliert beispielsweise der DAX ein Prozent an Wert, steigt der Kurs eines Short-ETFs auf den DAX um ein Prozent. Mit einer Investition in Short-ETFs lassen sich so Kursverluste im Gesamtdepot abfedern, ohne Wertpapiere verkaufen zu müssen. Je nach Verlauf der Kurstalfahrt sollte die Short-Position wieder aufgelöst werden. Oft dauern solche Panik-Phasen nur kurz, meistens nicht mehr als fünf Tage. Dann können Anleger nach und nach vorsichtig wieder in den Markt einsteigen. Der Gewinn aus dem Verkauf der Short-Position dient als Starthilfe und Turbo bei wieder anziehenden Börsenkursen. Beispiele für Short-Produkte sind etwa der Xtrackers ShortDAX Daily Swap UCITS ETF, der Xtrackers S&P 500 Inverse Daily Swap UCITS ETF oder für mutige Anleger der WisdomTree NASDAQ 100 3x Daily Short (ISIN IE00BLRPRJ20), der dreifach gehebelt bei einem Abschmieren des NASDAQ 100-Index sehr schnell an Wert gewinnt. Doch Vorsicht: Der Hebel wirkt auch umgekehrt. Deshalb sollten wichtige technische Indikatoren gut beobachtet und auswertet werden. Short-Trading ist grundsätzlich nichts für schwache Nerven und bietet immer nur zeitlich sehr begrenzt Aussicht auf Erfolg. Das zeigt auch die Reaktion der Märkte auf den Kurseinbruch nach der Leitzinserhöhung in Japan. Schon einen Tag später folgte der Turnaround. Wer seine Shortpositionen zu lange hielt, musste schon am Dienstag komplett umdenken.
Closing Bell
Hohe Marktzinsen geben Allianz, Munich Re und Zurich Versicherung Rückenwind. Die Gewinnparty des Trios ist dann beendet, wenn die führenden Notenbanken ihre Leitzinsen deutlich senken.
www.sg-zertifikate.de
Der von uns bislang erwartete Realzins-Vorteil des Dollars kann nun nicht mehr als USD-positives Argument dienen. Damit verschwindet der wesentliche Grund für unsere bisherige Erwartung fallender EUR-USD-Kurse. Gleichzeitig erwarten wir im Herbst und Winter weniger spektakuläre US-Wachstumsraten als bisher. Somit muss angenommen werden, dass die Story vom strukturellen US-Wachstumsvorteil weniger attraktiv wirkt – unabhängig davon, ob sie langfristig richtig oder falsch ist. Auch von dieser Seite dürfte die Unterstützung für den Greenback in nächster Zeit eher nachlassen. Wir haben daher unsere EUR-USD-Prognose geändert. Wie regelmässige Leser wissen, basierte unserer Ansicht nach ein guter Teil der bisherigen (und von uns bislang für die nähere Zukunft erwarteten) USD-Stärke auf dem Eindruck eines strukturellen US-Wachstumsvorteils und einer besonders aktiven US-Geldpolitik. Da wir nun annehmen müssen, dass dieser Eindruck in den nächsten Quartalen durch die tatsächliche Entwicklung angekratzt wird, müssen wir nun mittelfristig von USD-Schwäche ausgehen. Wir müssen nun davon ausgehen, dass EUR-USD deutlich steigt. Bis Mitte 2025 halten wir Niveaus um 1,14 für möglich.
fuw.ch
Die hohen Kursausschläge an den Finanzmärkten haben die Schweizerische Nationalbank (SNB) nicht kaltgelassen. Vielmehr dürfte die SNB nach Ansicht eines Experten am Markt gegen den starken Franken interveniert haben.
Sichtbar wird dies laut Fachleuten in den Sichtguthaben der SNB. Diese sind in der vergangenen Woche um rund 9,2 Mrd. auf 463,1 Mrd. Fr. gestiegen. Dabei entfallen auf die Giroguthaben inländischer Banken Ende letzter Woche 455,5 Mrd. Fr. (+9,9 Mrd).
tagesschau.de
Küsten sind wahre Meister im natürlichen Klimaschutz. Seegraswiesen, Mangrovenwälder und Salzmarschen können jedes Jahr weltweit bis zu 216 Millionen Tonnen CO2 aus der Atmosphäre aufnehmen und speichern.
Wie wichtig Meere für die Ernährung und das Leben der Menschen sind - und damit auch für die Wirtschaft -, haben mittlerweile auch Finanzinvestoren erkannt. Unter dem Schlagwort "Blue Economy" tut sich plötzlich ein ganz neues Investitionsfeld auf. Die Vermögensverwaltungstochter der Deutschen Bank, DWS, hat sogar eigens einen Blue-Economy-Fonds aufgelegt. Der investiert hauptsächlich in Unternehmen, die mit der Meereswirtschaft ihr Geld verdienen.
Da verwundert es schon etwas, dass mit Royal Caribbean ausgerechnet einer der weltgrössten Kreuzschifffahrts-Konzerne im Fonds enthalten ist. Die Kolosse, die vom Ausmaß und vom Ressourcenverbrauch her schwimmenden Kleinstädten gleichen, sind laut Umweltschutz-Organisationen wie "Friends of the Earth" im Bereich Tourismus die grössten Verschmutzer der Meere.
Darum sei es umso wichtiger, dass man hier engagiert ist, so Buchwitz. "Die Kreuzfahrtindustrie wächst sehr stark. Die hat natürlich einen grossen Einfluss auf das Ökosystem Meer, etwa durch die Emissionen, hier wird noch mit Schweröl gefahren."
Die Idee dahinter ist also, Unternehmen durch Dialog zur Veränderung - hin zu mehr Umweltschutz - zu bewegen. Die Frage ist allerdings, ob ein globaler Konzern wie Royal Caribbean mit einer Marktkapitalisierung von gut 40 Milliarden US-Dollar sich von einem Fonds aus Deutschland, der knapp 300 Millionen Euro Kundengelder verwaltet, bewegen lässt.
Finanztip-Redaktion
Neue Grundsteuer viel höher? So kannst Du sie doch noch senken.
Aus Deinem Bescheid zum Grundsteuerwert ging hervor, dass bei der Berechnung der sog. Bodenrichtwert und/oder die angesetzte fiktive Miete viel zu hoch gewählt waren und deshalb auch Deine Grundsteuer deutlich steigen dürfte? Dann hast Du vielleicht schon Einspruch eingelegt, z. B. mit unserem Musterschreiben (Word-Dokument). Falls nicht, ist es eigentlich schon zu spät. Denn für einen Einspruch hast Du nur einen Monat Zeit und die meisten Bescheide sind schon länger zugestellt.
Doch jetzt gibt es eine neue Möglichkeit, wie Du eventuell alles nochmal aufrollen lassen kannst, selbst wenn die Frist abgelaufen ist oder das Finanzamt Deinen Einspruch schon abgelehnt hat: Denn der Bundesfinanzhof hat bemängelt, dass Betroffene bisher keine Möglichkeit hatten, nachzuweisen, dass ihr Grundstück eigentlich deutlich weniger wert ist als der Grundsteuerwert vom Finanzamt. Elf Bundesländer haben das nun nachgeholt, sodass Du Deine Grundsteuererklärung nachträglich anpassen bzw. den Bescheid ändern lassen kannst.
Diese Voraussetzungen musst Du erfüllen:
Bei Dir gilt das Bundesmodell, Deine Immobilie liegt also nicht in Baden-Württemberg, Bayern, Hamburg, Hessen oder Niedersachsen.
Der vom Finanzamt ermittelte Wert muss mind. 40% über dem wahren Wert Deiner Immobilie ("Verkehrswert") liegen.
Das Problem an der Sache: Den Nachweis, dass es wirklich 40% sind, musst Du selbst erbringen. Und das kann richtig viel Geld und Zeit kosten. Denn eine einfache und kostenlose Lösung gibt’s nur, wenn Du das Grundstück 2021 oder 2022 ge- oder verkauft hast. Dann reicht einfach der Kaufpreis als Nachweis. In allen anderen Fällen brauchst Du ein professionelles Gutachten – und dafür musst Du mit hohen Kosten von über 1.000€ rechnen.
Deshalb ist unser Tipp: Prüf unbedingt nochmal Deinen Bescheid zum Grundsteuerwert. Geh den neuen Weg mit dem teuren Gutachten aber nur, wenn Du sicher bist, dass es wirklich das gewünschte Ergebnis bringt. Also dass der Grundsteuerwert im Bescheid wirklich viel höher ist als der Verkehrswert und Du deshalb eine sehr viel höhere Grundsteuer erwartest als bisher. Manche Gutachter bieten auch eine günstige Vorprüfung an.
Tagesanzeiger.ch
Banken machen Hypozinsen teurer als nötig
Die Preise für Hypotheken sind nicht so stark gesunken, wie sie eigentlich sollten. Denn die UBS hat ihre Marge erhöht – und andere Banken ziehen nach. Maren Meyer
Capital
Reif für die eigene Insel?
Eine eigene Insel zu kaufen, ist nicht so abwegig, wie es scheint. „Es gibt gerade in Nordeuropa viele Inseln zum Preis einer Berliner Wohnung. Da muss man sich dann entscheiden.“ Gerade steht etwa eine 9 Hektar grosse Insel an der Küste von Nova Scotia in Kanada zum Verkauf für umgerechnet 87.000 Euro, aber auch eine 174 Hektar grosse Bahamas-Insel für 45 Mio. Dollar. Wer nicht gleich kaufen will, kann übrigens auch erstmal eine Insel mieten. Victoria Robertz
Mallorca Magazin auf Facebook
«Vermieten dürfen wir nicht, wie wir wollen, aber Hausbesetzer müssen wir ohne ein Recht und Entschädigung aushalten bzw. zulassen.» Michaela Vogel
DIE WELTWOCHE
Jetzt will Roderich Kiesewetter die Bundeswehr auch gegen den Iran in den Krieg schicken. Der CDU-Politiker ist ein Sicherheitsrisiko für Deutschland. Wolfgang Koydl
foreignpolicy.com
Die USA müssen sich darauf vorbereiten, gleichzeitig gegen China und Nordkorea zu kämpfen.
Ein Konflikt in Taiwan würde wahrscheinlich auch Pjöngjang hineinziehen – und das US-Militär ist darauf nicht vorbereitet.
Letzten Monat veröffentlichte die US-Kommission für nationale Verteidigungsstrategie einen Bericht, in dem sie dem Pentagon vorschlug, ein „Multiple Theater Force Construct“ zu entwickeln, das so bemessen ist, dass es gleichzeitige Bedrohungen im Indo-Pazifik, in Europa und im Nahen Osten bewältigen kann. Dies wird notwendig sein, um der wachsenden Gefahr eines Krieges mit China und Russland in sich überschneidenden Zeiträumen zu begegnen.
Glovalresearch.ca
Ziel ist es, die öffentliche Meinung zu täuschen. Es ist Teil einer ziemlich plumpen Propagandakampagne, die der US-amerikanischen Doktrin des „präventiven Atomkriegs“ als Mittel zur „Selbstverteidigung“ (formuliert in der Nuclear Posture Review von 2001) Legitimität verleihen soll.
Beunruhigend ist, dass US-Entscheidungsträger, darunter auch Joe Biden, ihrer eigenen Propaganda Glauben schenken, wonach ein präventiver Erstschlag gegen Russland „gewinnbar“ sei. Und dass taktische Atomwaffen „Instrumente des Friedens“ seien.
In der Zwischenzeit wird die Geschichte ausgelöscht. Amerikas beharrliche Rolle bei der Entwicklung einer „Weltuntergangsagenda“ (alias Völkermord) seit dem Angriff des Manhattan-Projekts im Jahr 1939 wird einfach nicht erwähnt.
Beunruhigend ist die Tatsache, dass es eine fortlaufende Geschichte zahlreicher Projekte und Szenarien für den Dritten Weltkrieg gibt, deren Ziel darin besteht, „Russland von der Landkarte zu tilgen“ und einen Dritten Weltkrieg auszulösen.
Der Atomkrieg gegen Russland ist seit 1945 in der US-Militärdoktrin verankert. Prof. Michel Chossudovsky
IDEA
Der Friedensbeauftragte des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Landesbischof Friedrich Kramer (Magdeburg), hat die Staatengemeinschaft dazu aufgerufen, alles für eine atomwaffenfreie Welt zu tun.
Kramer kritisierte die verstärkte atomare Aufrüstung, die aktuell stattfinde. Geist, Logik und Praxis einer atomaren Abschreckung führten zwangsläufig ins atomare Verderben: „Darum ist ein weltweiter Ausstieg aus der atomaren Abschreckung und die Ächtung dieser Massenvernichtungswaffen dringend nötig.“
t-online.de
Die Ukraine hat als eines der ersten Länder überhaupt eine eigene Drohnen-Waffengattung ins Leben gerufen. Seit Monaten attackiert das ukrainische Militär zahlreiche Ziele auf russischem Staatsgebiet mit Kampfdrohnen. Dabei werden bevorzugt Raffinerien, Treibstoff- und Munitionsdepots sowie Militärflugplätze angegriffen.
Ein Grund für den verstärkten Einsatz der unbemannten Flugroboter ist die Weigerung der westlichen Partner, dem ukrainischen Militär den Einsatz der von ihnen gelieferten schweren Waffen gegen Ziele auf russischem Staatsgebiet zu genehmigen. Ausserdem sind Drohnen vergleichsweise günstig und können dem Gegner bei geringem Risiko für die eigene Truppe schwere Verluste zufügen.
tazfrisch
Vor zwei Wochen startete die ukrainische Armee eine Offensive auf das russische Gebiet Kursk. Unsere Korrespondentin war vor Ort, fing in Kursk Stimmen von Menschen ein, die den russischen Präsidenten Putin weiterhin unterstützen und sprach mit ihnen über ihre Sorgen. Über 140.000 Russ:innen sind innerhalb des eigenen Landes auf der Flucht in sichere Gebiete. Essen und Medikamente werden von humanitären Hilfsorganisationen verteilt. Der Vorstoß gilt als taktischer Erfolg der Ukraine – ob er ein echter Wendepunkt sein kann, wird im Podcast „Bundestalk“ diskutiert.
Jusletter
Der EU AI Act – Verordnung über künstliche Intelligenz
Der EU AI Act bewegt die Gemüter: Kritiker sehen ihn als Regulierungsmonster, die Macher loben ihn als Leuchtturm der globalen KI-Regulierung, der die Innovation fördern wird. Manche Unternehmen haben schon mit seiner Umsetzung begonnen, obwohl die meisten seiner Regelungen noch einige Zeit nicht gelten werden.
MISES INSTITUTE
Prognosen der Federal Reserve sind nutzlos.
Natürlich sollten wir nicht eine Sekunde lang glauben, dass die veröffentlichten Prognosen der SEP die tatsächlichen Meinungen der FOMC-Mitglieder widerspiegeln. Die SEP ist ein Propagandadokument, das ein Bild der Wirtschaft vermitteln soll, das die Politik und Pläne des Regimes unterstützt. Die SEP ist, wie die Pressekonferenzen und „Forward Guidance“ des FOMC, ein Instrument der Narrative-Steuerung. Sie existieren, um die öffentliche Meinung über den Zustand der Wirtschaft zu manipulieren. Es überrascht nicht, dass die SEP praktisch immer eine relative wirtschaftliche Stabilität und Vorhersehbarkeit vorhersagt. Ryan McMaken
Handelsblatt
Immer wenn es an den weltweiten Finanzmärkten turbulent zugeht, ist Mohamed El-Erian gefragt. Der Kapitalmarktexperte versteht besser als viele andere die Wechselwirkungen zwischen Aktien, Anleihen und Geldpolitik, gilt global als „Marktversteher“.
Die Entwicklungen der vergangenen Tage irritieren den Ökonomen. Die Kursbewegungen am Anleihemarkt nennt er „unglaublich“. Die Schwankungen beim Vix, dem Angstbarometer der Wall Street, liessen sich „mit dem Wort ‚wild‘ noch nicht mal annähernd beschreiben“.
Astrid Dörner, Jens Münchrath
IN$IDE PARADEPLATZ
Wer nicht mehr Geschäfte mit Grossbank macht, dem erhöht die UBS die Preise massiv. So Privatkunden: 1’000 Fr. Depotgebühr für 100’000 Wert. Bisher waren es rund 700 Franken.
Grund ist, dass der Kunde kaum Aktien kauft oder verkauft. Er hält einfach ein „kleines“ Depot im Wert von rund 100’000 Franken bei der Grossbank. Zu geringe Volumen: Suchen Sie sich eine andere Bank. Lukas Hässig
5 BULLETS
Es gibt ein Sprichwort, das besagt: „Die Federal Reserve erhöht die Zinsen so lange, bis etwas kaputt geht“ – in der Wirtschaft, auf den Märkten oder an beiden.
FINEWS.LIFE
Wo Kaffee ein besonderer Genuss ist: Zürichs trendigste Cafés
Vicafe, Café Bar Odeon, Manuel's, Mame, Babu's Bakery & Coffeehouse, Café Noir, La Stanza Dina Holz
Tichys Einblick
Wahlkampf im Land des Achselzuckens
Zweierlei haben die ausländischen Gäste während der Europameisterschaft verstört: wie unzuverlässig die Deutsche Bahn fährt, vor allem aber, wie geduldig sich die Deutschen das gefallen lassen. Kein Aufmucken der Fahrgäste, kein Protest der Wähler, dass die Bahn all die Milliarden Euro aus Subventionen und Ticketpreisen nicht für einen funktionierenden Nahverkehr nutzt. Keine Forderung nach einem Rücktritt des Vorstands, der das alles tagtäglich verbockt. Der Deutsche ist wie ein Masochist. Nur noch viel passiver.
Sich Unzumutbares zuzumuten, ist längst zum täglichen Brot des Deutschen geworden. Etwa beim Internetempfang. Anderes Beispiel als die Bahn, gleiches Trauerspiel. Das Netz fällt aus. Wieder mal. Informationen vom Anbieter? Erst einmal keine, dann: „Wir arbeiten dran.“ Der Kunde hat sich zu freuen, wenn mal Internet da ist, und es geduldig zu ertragen, wenn das Internet ausfällt. Natürlich zahlt er weiterhin den vollen Preis.
Träge Masochisten sind die Deutschen nicht nur als Kunden. Sie sind es auch als Bürger. Ein 17-Jähriger ist bereits 34 Straftaten überführt worden, läuft frei rum und ersticht jemanden? Kann man nichts machen. Einsperren? Man will doch einem 17-Jährigen mit 34 Straftaten nicht seine Chancen verbauen, Hirnchirurg oder Atomphysiker zu werden. Abschieben, weil er Syrer ist und die deutsche Gastfreundschaft für Straftaten missbraucht? Aber in Syrien könnte er niedergestochen werden und ihm will man diese Gefahr nicht zumuten.
So lange die Deutschen ausgefallene Züge und Internetverbindungen für gottgegeben halten. So lange sie die Behauptung akzeptieren, gegen einen 17 Jahre alten Intensivtäter gäbe es kein Mittel, sich zu wehren. So lange sie Politiker im Amt lassen, von denen sie wissen, dass die lügen, während sie lügen. So lange ändert sich in der Politik nichts.
Forum – VOLK UND WIRTSCHAFT
Hält das Bürgergeld vom Arbeiten ab?
Die aktuelle Führungsebene der CDU und die FDP schiessen sich gerade auf Bürgerinnen und Bürger ein, deren Einkommen knapp über oder unterhalb der offiziellen Armutsgrenze liegen. Die offizielle Armutsgrenze liegt laut EU-Standard bei 60 Prozent des mittleren Bedarfsgewichteten Einkommens der Bevölkerung in Privathaushalten. Das dahinter liegende Interesse ist offensichtlich: Die Schuldenbremse erzwingt weitere Einsparungen in den öffentlichen Haushalten. In diesem Teil der Gesellschaft ist es leichter, Einsparungen durchzusetzen als in anderen Teilen der Gesellschaft, die das durchaus ohne substanziellen Schaden verkraften könnten, Steuerbelastungen durchzusetzen.
Angesichts dieser Debatte hat sich nun der Chef des Deutschen Instituts der Wirtschaft (DIW) in Berlin, Marcel Fratzscher, in diese Debatte eingemischt. In seiner Kolumne in DIE ZEIT hat er sich die Argumente der Gegner des Bürgereinkommens vorgenommen und er entkräftet sie mit statistisch fundierten Zahlen. Hier eine kleine Leseprobe:
Fakt ist jedoch auch, dass die Totalverweigerer eine kleine Gruppe sind: Gemessen an den Sanktionen sind das etwa 16.000 von den 5,5 Millionen Beziehern. Dies sind 16.000 zu viel, aber sie sind mit 0,4 Prozent eben auch eine verschwindende kleine Minderheit aller Bürgergeldbezieher. Auch daher ist der Populismus gegen Menschen im Bürgergeld so perfide: Es wird eine grosse Mehrheit in Kollektivhaftung für eine kleine Minderheit genommen und ihre legitimen Bedürfnisse dadurch delegitimiert.
Wie in dem Text anklingt, rechtfertigt Fratzscher keineswegs einen betrügerischen Umgang mit Transferleistungen, sondern er ordnet die statische Relevanz der Missbrauchsfälle ein und entlarvt damit in diesem wie auch in weiteren Punkten die Interessen von Merz, Spahn, Lindner & Co. und liefert somit einen substanziellen Beitrag zur Debatte. Jürgen Klute
SWR Aktuell
Ritter Klingbeil
Über SPD-Chef Lars Klingbeil kann man viel schreiben. Er ist relativ jung als Chef der ältesten Partei Deutschlands und hat es zusammen mit Co-Chefin Saskia Esken geschafft, die schlimmen Streitereien innerhalb der SPD zu beruhigen. Zumindest bis vor kurzem… Ketzt stürmt es von allen Seiten: In der Partei gärt es wieder, ausserdem hat er den Hick-Hack mit den Ampel-Partnern am Hals und muss schauen, wie er den nicht besonders beliebten SPD-Kanzler durch die kommenden Wahlkämpfe bringt.
Seit heute kann er trainieren, das alles mit Humor zu nehmen. Denn heute wurde auf einer Pressekonferenz bekannt gegeben, dass der SPD-Chef den „Orden wider den tierischen Ernst“ verliehen bekommt, Anfang 2025 in Aachen. Das bedeutet: Lars Klingbeil wird ein lustiger Karnevals-Ritter.
Man braucht schon ziemlich viel Fantasie, um sich das vorzustellen. Ich habe ihn deshalb gefragt, wie er denn selbst seinen Humor beschreiben würde. Daraufhin sagte er spontan: „Norddeutsch“- und dann war erstmal etwas Pause. Er liegt mit seiner Selbsteinschätzung, glaube ich, ganz gut.
Immerhin gehört zu seiner Ritter-Rede auch, sich über seine eigene Partei lustig zu machen. Und da bietet die SPD bis nächstes Jahr mit Sicherheit genug Stoff…
Evi Seibert
Zahlungsunfähigkeit der Ukraine
Was Bundesregierung und international interessierte Finanzkreise als reale Gefahr bis zuletzt bestritten, ist nun doch Realität geworden – die Ukraine kann die ersten Anleihen nicht mehr bedienen. Damit ist das Land insolvent geworden. Dies ist aber nicht nur eine „Hiobsbotschaft“ für die Ukraine selbst, sondern vor allem auch für die EU und speziell Deutschland. Denn deren „verantwortungslose Verantwortliche“ in Berlin und Brüssel haben zugunsten internationaler Spekulanten die deutschen Steuerzahler bzw. die europäischen Bürger für drohende und nun real werdende Ausfälle großer Teile der Ukrainekredite haftbar gemacht. Dies bezieht sich nicht nur auf Teile der vom IWF eingeräumten Darlehen, sondern vor allem auch auf schuldenfinanzierte Waffenkäufe in den USA. (eh)
Merkur.de
Weniger Geld für Rentner – Wirtschaftsweiser fordert höhere Abschläge bei Frührenten
Viele Deutsche gehen lieber früher als später in den Ruhestand. Durch den demografischen Wandel werden dadurch aber die Rentenkassen stark belastet – und der Fachkräftemangel verstärkt. Neben den Bemühungen der Ampel-Koalition, Menschen über das Rentenalter hinaus zur Arbeit zu motivieren, fordert ein Ökonom nun höhere Abschläge für die Frührente. „Abschläge von 3,6 Prozent pro Jahr sind dafür zu niedrig“, sagt der Wirtschaftsweise Martin Werding der Funke-Mediengruppe in einem Bericht am Mittwoch, „stattdessen müssten es 5 bis 6 Prozent sein“.
biallo.de
Erbfall und Vorsorge
Erbschein: Was er kostet und wann kein Erbschein nötig ist
Bei einem Todesfall in der Familie spielen Dokumente eine wichtige Rolle. Eines davon ist der Erbschein. Diese Urkunde dient unter anderem als Nachweis, wer Erbe oder Erbin ist. Das ist dann von Bedeutung, wenn Erben nach dem Tod des Erblassers zum Beispiel schnell Zugriff auf dessen Bankkonto benötigen, um eine Bestattung zu bezahlen, wenn sie dessen Mietvertrag auflösen oder Versicherungen schnellstmöglich kündigen wollen. Der Erbschein legitimiert sie zum Handeln.
Allerdings kostet es Zeit und Geld, einen Erbschein beim Nachlassgericht zu beantragen. Die Gerichte benötigen nicht selten Wochen oder gar Monate, einen Erbschein auszustellen. Und weil sich die Gebühren für den Erbschein am Wert des Nachlasses bemessen, können durchaus mehrere Tausend Euro für das Dokument zusammenkommen – etwa, wenn eine Immobilie zur Erbschaft gehört. Im besten Fall können Sie es vermeiden, einen Erbschein zu beantragen und können auf andere Dokumente zurückgreifen, die Sie als Erben ausweisen.
Erfahren Sie, was der Erbschein genau ist, wann Sie ihn benötigen, wann Sie auf ihn verzichten können und wie Sie am besten vorsorgen können.
Was ist ein Erbschein?
Ein Erbschein ist ein Legitimationspapier. Er ist ein Zeugnis, das dokumentiert, wer Erbe des Verstorbenen ist und wie groß der Erbteil ist. Grundlage hierfür ist die gesetzliche Erbfolge, sofern kein Testament vorliegt. Liegt eines vor, dann gilt die im Testament genannte Erbfolge. Genau definiert ist der Erbschein im Bürgerlichen Gesetzbuch, § 2353 BGB. Das Dokument wird vom Nachlassgericht auf Antrag der Erben ausgestellt. Mit dem Antrag auf einen Erbschein wird ein Erbscheinverfahren eingeleitet. Sofern nicht klar ist, wer Erbe ist, klärt das Nachlassgericht in dem Verfahren, wer die Erben sind.
Sind Sie Alleinerbin oder Alleinerbe, gibt es einen Erbschein für Alleinerben – gibt es mehrere Erben, also eine Erbengemeinschaft, gibt es in der Regel einen gemeinschaftlichen Erbschein. Ein Erbschein gibt Ihnen dann als Erbin oder Erbe die Möglichkeit, über den Nachlass zu verfügen, da Sie Rechtsnachfolger des Verstorbenen sind.
Wann benötige ich einen Erbschein?
In der Regel benötigen Sie einen Erbschein dann, wenn Sie nachweisen müssen, dass Sie rechtmässige Erbin oder rechtmässiger Erbe sind und, wenn es kein anderes Dokument gibt, das dies zweifelsfrei belegt. Als Erbe ausweisen müssen Sie sich, wenn Sie als Rechtsnachfolger des oder der Verstorbenen agieren wollen. Das kann erforderlich sein gegenüber Banken, Behörden, Vertragspartnern wie Versicherungen oder Telekommunikationsunternehmen und vor allem beim Erbe einer Immobilie, das eine Grundbuchänderung nach sich zieht.
Erbschein bei Behörden und Banken
Ein Beispiel aus dem praktischen Leben: Ihr Vater ist verstorben und Sie wollen seinen Mietvertrag und seine Versicherungsverträge kündigen und auf sein Bankkonto zugreifen, um die Bestattung zu bezahlen. In diesen Fällen müssen Sie sich in der Regel als Erbin oder Erbe ausweisen. Das können Sie mit einem Erbschein machen.
Erbschein beim Grundbuchamt
Am wichtigsten ist der Erbschein, wenn Sie eine Immobilie erben. Dabei geht es um grosse Vermögenswerte. Sie müssen zweifelsfrei belegen, dass Sie Erbe sind und dass eine Immobilie oder auch ein Grundstück auf Ihren Namen umgeschrieben werden darf.
Wie beantrage ich einen Erbschein?
Einen Erbschein können Sie persönlich als Erbe beim Nachlassgericht beantragen. Das Nachlassgericht gehört zum Amtsgericht, zuständig ist das Gericht am letzten Wohnort des Verstorbenen. Dort können Sie einen Termin ausmachen und müssen in der Regel auch persönlich erscheinen, denn Sie müssen Ihre Angaben im Anschluss eidesstattlich versichern.
Wenn Sie Alleinerbe sind, stellen Sie logischerweise den Antrag auf einen Erbschein.
Wenn mehrere Personen Erben sind und damit eine Erbengemeinschaft bilden, können alle gemeinsam einen gemeinschaftlichen Erbschein beantragen. Das ist aber nicht nötig, es genügt, wenn einer den Antrag stellt. Alternativ kann natürlich auch jede Miterbin und jeder Miterbe einen eigenen Teilerbschein beantragen.
Erbschein beim Nachlassgericht beantragen
Für den Antrag können Sie sich an einem Musterformular orientieren, dann sind Sie auf der sicheren Seite. Antragsteller müssen im Antrag umfangreiche Angaben machen, unter anderem ist der Zeitpunkt des Todes des Erblassers zu nennen, sein letzter gewöhnlicher Aufenthalt, die Staatsangehörigkeit, ob die gesetzliche Erbfolge gilt oder ein Testament vorliegt, wer die Erben sind, ob es weitere Personen gibt, durch die Erbteile gemindert oder erbberechtigte Personen von der Erbfolge ausgeschlossen würden, ob ein Rechtsstreit über sein Erbrecht anhängig ist und wie hoch der Nachlasswert ist. An letzterem bemessen sich die Gebühren, dazu lesen Sie später mehr. Sie sehen: Wer kein Experte oder keine Expertin in Sachen Erbrecht ist, weiss – gerade bei grossen, verzweigten Familien – oft gar nicht genau, wer jetzt gemäss gesetzlicher Erbfolge alles zu den Erben gehört. Ebenso ist man möglicherweise überfordert, den Nachlasswert zu beziffern.
Erbschein beim Notar beantragen
Alternativ können Sie den Erbschein bei einem Notar beantragen. Das ist ein wenig bequemer, weil Sie dann nicht beim Nachlassgericht erscheinen müssen und der Notar alles für Sie erledigt und Sie obendrein durch das Verfahren leitet. Die Gebühren allein für den Erbschein sind dieselben, allerdings berechnet der Notar Mehrwertsteuer.
Erbschein beantragen: Diese Dokumente sind wichtig
Mit dem Antrag müssen Sie Urkunden vorlegen – auch wenn Sie einen Notar beauftragen –, die die Erbenstellung belegen. Denn das Gericht wird, sofern kein Testament vorliegt, ermitteln, ob auch tatsächlich alle Erben genannt sind oder ob es womöglich noch entfernte Verwandte gibt, die ebenfalls als Erben zu berücksichtigen sind.
Je nach Fall sind diese Dokumente vorzulegen:
Personalausweis des Antragstellers
Sterbeurkunde des Erblassers
Testament oder Erbvertrag, wenn vorhanden
Geburtsurkunden der Erben beziehungsweise Sterbeurkunden, wenn Erben bereits verstorben sind.
Anschriften der Erben
Der Antragsteller muss zudem eine eidesstattliche Versicherung abgeben, dass alle Angaben, die nicht durch Dokumente belegt werden können, korrekt sind – das kann beim Notar erfolgen, sofern einer beauftragt ist.
Erbschein: Wann ist ein Besuch beim Rechtsanwalt sinnvoll?
Wenn eindeutig ist, wer Erbe ist und es über die Erbfolge keine Unklarheit gibt, dann müssen Sie in der Regel keinen Rechtsanwalt hinzuziehen. Ist die Erbfolge jedoch unklar oder führt zum Streit zwischen Familienmitgliedern, ist ein Rechtsbeistand durchaus sinnvoll. Unklar kann eine Erbfolge sein, wenn beispielsweise entfernte Verwandte miterben, wenn eine Vaterschaft zweifelhaft ist, wenn unklar ist, wie ein Testament auszulegen ist. All diese Fragen werden in einem Erbscheinverfahren geklärt. Insofern ist das der richtige Zeitpunkt, sich bei Unklarheiten an einen Anwalt oder eine Anwältin für Erbrecht zu wenden. Das kann sowohl für den Antragsteller in Frage kommen oder auch für andere Verwandte, die selbst eine Erbenstellung geltend machen möchten.
Wie lange dauert die Erstellung des Erbscheins?
Das kommt auf das jeweilige Gericht an. Tatsächlich sind auch viele Gerichte personell unterbesetzt. Das schlägt sich auf Bearbeitungszeiten nieder. Sowohl die Ausstellung eines Erbscheins als auch die Eröffnung eines Testaments können Wochen und zuweilen sogar Monate dauern.
Wie schnell muss man einen Erbschein beantragen?
Es gibt keine Frist, die beim Antrag auf einen Erbschein zu erfüllen ist.
Was ist ein Nachlassverzeichnis?
Ein Nachlassverzeichnis ist die Auflistung des Nachlasses mit allem, was dazu gehört: Bargeld, Guthaben auf Konten, Wertpapiere, Lebensversicherungen, Kunstgegenstände, Grundbesitz, eine Immobile, sonstiges Vermögen wie Patente, ein Boot, Fahrzeuge. Auch Schulden und Verpflichtungen gehören dazu. Bei der Ermittlung geht es nicht darum, genau auf den Cent alle Werte aufzulisten, das betrifft vor allem Werte wie eine Immobilie oder Sachgüter wie Schmuck oder Teppiche. Eine realistische Schätzung ist erforderlich. Bei Immobilien können sich Antragsteller beispielsweise auf Bodenrichtwerte der Stadt oder Kommune beziehen. Gerade die Schätzung des Nachlasswerts ist für Erben oft eine Überforderung. Auch hier kann ein Notar weiterhelfen.
So werden die Gebühren für den Erbschein berechnet
Am Nachlasswert berechnet sich die Gebühr für den Erbschein. Schulden werden vom Nachlasswert abgezogen. Es fallen Kosten an für den Erbschein und die eidesstattliche Versicherung. Diese kostet genauso viel wie der Erbschein. Die Kosten sind im Gesetz über Kosten der freiwilligen Gerichtsbarkeit für Gerichte und Notare (Gerichts- und Notarkostengesetz – GNotKG) Anlage 2 (zu § 34 Absatz 3) festgelegt. Es gilt die Tabelle B.
Zu den Kosten für die eidesstattliche Versicherung ist die Mehrwertsteuer hinzuzurechnen, wenn ein Notar den Erbschein beantragt.
Quelle: Gesetz über Kosten der freiwilligen Gerichtsbarkeit für Gerichte und Notare (Gerichts- und Notarkostengesetz - GNotKG) Anlage 2 (zu § 34 Absatz 3). / Rose & Partner Rechtsanwälte Steuerberater PartGmbB, Hamburg; Stand: August 2024.
Ohne Erbschein erben – diese Dokumente sind eine Alternative
Sie benötigen nicht immer einen Erbschein, um sich als Erbin oder Erbe auszuweisen. Auch andere Dokumente können Sie handlungsfähig machen. Manchmal sind Vertragspartner auch kulant – ein Vermieter zum Beispiel, der die Familienverhältnisse kennt, ist möglicherweise auch mit der Vorlage einer Sterbeurkunde zufrieden.
Erben ohne Erbschein: Vorsorgevollmacht
Eine Vorsorgevollmacht, die der Erblasser noch zu Lebzeiten verfasst und mit der er eine vertraute Person einsetzt, die seine Geschäfte erledigt, wenn er selbst nicht mehr in der Lage dazu ist, kann einen Erbschein ersetzen. Voraussetzung ist, dass die Vollmacht über den Tod hinaus gilt. Sinnvollerweise sollte es sich um eine notarielle Vorsorgevollmacht handeln.
Eine solche Vollmacht befähigt Sie als Erbin oder Erben, sofort zu handeln, und Sie müssen nicht warten, bis nach Wochen oder gar Monaten ein Erbschein ausgestellt ist. Das ist nicht unbedeutend. Möglicherweise sind noch offene Rechnungen vom Konto zu bezahlen oder die Wohnung des Verstorbenen soll schnell gekündigt werden. Eine Vorsorgevollmacht sollte ausreichen, um die meisten Geschäfte des Erblassers zu tätigen, auch Banken müssen sie akzeptieren. Mehr dazu lesen Sie im Abschnitt unten.
Vorsorgevollmacht oder Generalvollmacht?
Es gibt die Vorsorgevollmacht und die Generalvollmacht. Beide Begriffe werden häufig synonym verwendet. Tatsächlich unterscheiden sich beide Vollmachten aber. Die Vorsorgevollmacht ist für den Fall gedacht, dass die Verfasserin oder der Verfasser nicht mehr selbst handeln kann, etwa bei einer Demenz oder wenn jemand im Koma liegt. Die Generalvollmacht wirkt darüber hinaus und befähigt die in der Vollmacht genannte Person dazu, jederzeit im Namen der Verfasserin oder des Verfassers zu handeln. Eine Vollmacht ist grundsätzlich ein weitreichendes Dokument, deshalb sollten Sie sich genau informieren, auf was Sie alles achten müssen.
Ist ein Erbschein trotz Testament nötig?
Der Erbschein ist der Nachweis, wer Erbe ist. Auch ein notarielles Testament kann das belegen. “Entscheidend ist dann aber, dass aus diesem die Erbfolge eindeutig hervorgeht”, sagt Gesa Modersohn, Rechtsanwältin aus Hamburg. Das ist nicht immer der Fall. Wenn etwa in einem Testament der Name des Erben nicht eindeutig genannt ist, das Testament unterschiedlich ausgelegt werden kann oder das Erbe mit Auflagen verbunden ist – zum Beispiel, dass die Tochter Ärztin wird oder der Sohn das Abitur mit einem Durchschnitt von 1,0 bestanden haben muss – dann wird ein Erbschein zwingend notwendig.
Wichtig: Ein privat verfasstes Testament des Erblassers reicht häufig nicht aus, um sich als Erbe auszuweisen. Vielmehr muss es sich meistens um ein notarielles Testament handeln, das gemeinsam mit der Eröffnungsniederschrift des Nachlassgerichts vorgelegt wird.
Zur Erklärung: Ein notarielles Testament ist eines, das bei einem Notar verfasst und von diesem beurkundet wird. Eröffnungsniederschrift heisst, dass das Testament vom Nachlassgericht eröffnet wurde. Das Gericht hat das Testament damit zur Kenntnis genommen und dokumentiert. Darüber wird ein Protokoll angefertigt – die Eröffnungsniederschrift –, das allen Erben samt Kopie des Testaments zugestellt wird.
Ein notarielles Testament samt Eröffnungsniederschrift reicht häufig aus, um sich auch gegenüber dem Grundbuchamt als Erbin oder Erbe zu legitimieren. Allerdings hat der Gesetzgeber die letzte Entscheidung darüber dem Grundbuchamt überlassen: Wenn das Amt es für nötig hält – etwa, weil die Erbfolge nicht ausreichend im Testament nachgewiesen ist – kann es doch einen Erbschein verlangen.
Auch die Eröffnung eines notariellen Testaments beim Nachlassgericht kostet eine Gebühr. Diese beträgt immer 100 Euro.
Sonderfall Banken: Es geht auch ohne Erbschein
Banken bestehen in der Regel auf die Vorlage eines Erbscheins und verweisen auf ihre Allgemeinen Geschäftsbedingungen, obwohl sie das eigentlich nicht dürfen. Banken müssen auch andere Dokumente anerkennen. Sowohl eine Vorsorgevollmacht, die über den Tod hinaus gilt, als auch ein Testament (sogar ein selbst verfasstes, privates Testament) samt Eröffnungsniederschrift, gilt als ausreichender Nachweis, sofern die Erbfolge daraus eindeutig hervorgeht.
Vermutlich möchten Sie als Erbin oder Erbe aber keine Auseinandersetzung mit der Bank durchfechten und am Ende einen Anwalt damit beauftragen. Hier zahlt sich Vorsorge aus!
Bank- und Kontovollmacht: Hat der Erblasser noch zu Lebzeiten eine Bank- oder Kontovollmacht erteilt und Sie als künftiger Erbe sind die bevollmächtigte Person, erübrigt sich ein Erbschein. “Auch wenn es mehrere Erben gibt, macht der Erblasser keinen Fehler, nur einem die Bankvollmacht zu erteilen. Eine Erbengemeinschaft erlaubt allerdings keinen Alleingang eines Erben. Der in der Vollmacht genannte Erbe muss in Absprache mit den anderen Erben handeln”, sagt Gesa Modersohn. Annette Jäger
multipolar
Die Landesmedienanstalten als Wahrheitsministerien
Der neue Medienstaatsvertrag ist vor knapp drei Jahren in Kraft getreten. Er macht die Landesmedienanstalten quasi zu Zensurbehörden, die meinen, die „Wahrheit“ vertreten zu dürfen.
„Eine Zensur findet nicht statt.“ So heisst es eindeutig in Artikel 5 des Grundgesetzes. Weiterhin steht dort: „Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äussern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet.“ In der Realität ist es nicht so eindeutig.
Wer beim Presserat – ein Selbstregulierungsverband von Verlegern und Journalistengewerkschaften – eine Selbstverpflichtungserklärung unterzeichnet und jährlich eine bestimmte Summe je nach Reichweite des Mediums zahlt, der ist vor den Medienanstalten sicher. Er verpflichtet sich, den Pressekodex einzuhalten und Massnahmen nach der Beschwerdeordnung des Gremiums zu ergreifen. Mehr als die Arbeit mit der Beschwerde und der Veröffentlichung einer Rüge droht da nicht. So haben sich auch Kritiker des Presserats wie das Medienmagazin Übermedien dem Pressekodex unterworfen, nachdem sie einige Monate vor der Selbstverpflichtung moniert hatten, dass der Presserat mit seiner Zahnlosigkeit um Onlinemedien werbe. Helge Buttkereit
MARGINAL REVOLUTION
Warum gibt es in der Schweiz nicht mehr Klimaanlagen?
Der Einbau einer Klimaanlage unterliegt in der Schweiz häufig kantonalen Vorschriften. Der Kanton Genf ist der strengste. Um die Voraussetzungen zu erfüllen, muss der Hauseigentümer nachweisen, dass er einen berechtigten Bedarf hat, beispielsweise durch Vorlage eines ärztlichen Attests, und Systeme installieren, die einen Teil der Wärmeabstrahlung und des entstehenden Kondenswassers auffangen.
In anderen Kantonen ist es vorgeschrieben, dass Klimaanlagen über Solarmodule betrieben werden. Das erhöht die Anschaffungskosten für alle, die keine Solarmodule besitzen, und macht sie für viele Eigenheimbesitzer unerschwinglich. Tyler Cowen
proaurumtv
Warum gibt es kein Widerrufsrecht bei Goldkäufen?
Der Kauf von Gold unterscheidet sich in rechtlicher Hinsicht von vielen anderen Kauftransaktionen, insbesondere wenn Sie ihn mit dem Erwerb alltäglicher Gebrauchsgegenstände vergleichen. Eine der signifikanten Unterschiede ist das fehlende Widerrufsrecht bei Goldkäufen. Doch warum ist das so?
1. Schwankende Preise: Gold ist ein Finanzprodukt, dessen Preis starken Schwankungen unterliegt. Die Preise für Edelmetalle wie Gold ändern sich oft mehrmals täglich. Ein standardmässiges Widerrufsrecht würde bedeuten, dass Käufer den Kauf rückgängig machen könnten, wenn der Preis fällt, wodurch Händler einem erheblichen finanziellen Risiko ausgesetzt wären. Das fehlende Widerrufsrecht schützt sowohl den Verkäufer als auch den Käufer vor diesen unvorhersehbaren Marktschwankungen.
2. Rechtliche Regelung: Gemäss der europäischen Verbraucherschutzrichtlinie sind Verträge über die Lieferung von Waren, deren Preis von Schwankungen auf dem Finanzmarkt abhängt, vom Widerrufsrecht ausgenommen. Da Goldpreise direkt von Marktschwankungen beeinflusst werden, fallen sie unter diese Kategorie.
3. Schutz vor Missbrauch: Ein Widerrufsrecht könnte dazu missbraucht werden, um kurzfristige Preisvorteile auszunutzen. Bei fallenden Preisen könnten Käufer, die Gold erworben haben, von einem Widerrufsrecht Gebrauch machen, um das Gold zurückzugeben und es anschliessend zu einem niedrigeren Preis erneut zu erwerben.
infobrics.org
Erdogan überredete den Papst, die Eröffnungszeremonie der Olympischen Spiele zu verurteilen
Es wurde viel darüber geschrieben, wie spaltend das „Woke“-Spektakel bei der Eröffnungszeremonie der Olympischen Spiele am 26. Juli war. Das umstrittene Spektakel löste weltweite Verurteilungen muslimischer und christlicher Religionsführer aus. Papst Franziskus brach schliesslich sein Schweigen und schloss sich diesen Stimmen am 3. August, acht Tage nach dem Vorfall, an. Es scheint, als hätte dies einige Überzeugungsarbeit gekostet, denn Berichten zufolge tat der Bischof von Rom dies erst nach Gesprächen mit … ausgerechnet dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan.
Die Eröffnungsvideos der Olympischen Spiele waren so anstössig, dass sie angesichts der weltweiten Gegenreaktionen von den offiziellen Websites entfernt wurden - eine Entwicklung, über die kaum berichtet wurde. Auf dem YouTube-Kanal des Olympischen Komitees sind sie nicht mehr zu finden. Dasselbe geschah mit dem YouTube-Kanal von NBC Sports, dem offiziellen Sender der Spiele in den USA. Eine offizielle Erklärung gibt es bisher noch nicht, aber der Grund ist klar genug: Die Verurteilungen von Politikern und religiösen Führern häufen sich - und das amerikanische Unternehmen C Spire hat seine Werbung aus den Olympischen Spielen zurückgezogen. Sogar Jean-Luc Mélenchon, der Vorsitzende der linksgerichteten Partei Frankreich in Unbeugsames Frankreich (LFI), hat die Aktion verurteilt. Die Organisatoren der Olympischen Spiele in Paris haben sich entschuldigt, allerdings behauptet sie, sie hätten niemanden beleidigen wollen.
Die weltweit ausgestrahlte Eröffnungszeremonie war nicht familienfreundlich: Sie zeigte unter anderem einen Dreier, einen Auftritt von Lady Gaga, die Entblössung männlicher Genitalien und, noch berüchtigter, ein Tableau vivant namens „La Cène Sur Un Scène Sur La Seine“, ein Wortspiel, das natürlich „Das letzte Abendmahl auf der Bühne auf der [Fluss] Seine“ bedeutet. Es war im Grunde eine Parodie auf das letzte Abendmahl Jesu Christi mit Künstlern in Frauenkleidern und griechischen Göttern. All das würde gut zu einem Konzert von Madonna oder Marilyn Manson in jeder westlichen Hauptstadt passen, aber diese Art der Provokation ist bei einer solchen Veranstaltung beispiellos. Uriel Araujo
Stiftung Warentest
Monaco, San Marino, Andorra, die Isle of Man, die Kanalinseln, Gibraltar und die Vatikanstadt und andere fallen nicht unter die EU-Roaming-Verordnung. Einige Anbieter ordnen diese Gebiete trotzdem der EU-Länderliste zu und gewähren günstige Konditionen. Reisende sollten sich vorab bei ihrem Mobilfunkanbieter dazu erkundigen. Nicht unter die EU-Roaming-Verordnung fallen die Schweiz und die Türkei. Nur Postpaid-Kundinnen und Kunden der Telekom können ihr Handy in der Schweiz derzeit zu EU-Konditionen nutzen.
Wichtig: Die Mobilfunknetze von Schiffen und Flugzeugen unterliegen ebenfalls nicht den EU-Roaming-Regelungen – auch dann nicht, wenn die Reise innerhalb der EU stattfindet.
Augsburger Allgemeine
Standortnachteil? Wie Augsburg per Gewerbesteuer Firmen abkassiert. In der Stadt Augsburg gilt der zweithöchste Gewerbesteuerhebesatz im Freistaat. Ein Nachteil, sagt die örtliche IHK und fürchtet, dass Firmen ins Umland abwandern.
Crash Investor Daily
US-Schuldenberg im Visier
Laut dem Congressional Budget Office könnte die US-Verschuldung bis 2034 auf 122 Prozent des Bruttoinlandprodukts (BIP) steigen. Sollte die Regierung die während der Trump-Ära eingeführten Steuergeschenke verlängern, könnte die Schuldenquote sogar auf 133 Prozent des BIP klettern. Noch immer würde diese mehr als nur alarmierende Entwicklung von den Märkten ignoriert. Sollten keine einschneidenden fiskalpolitischen Massnahmen wie Ausgabenkürzungen oder Steuererhöhungen ergriffen werden, sieht Tilmann Galler von der US-Grossbank J. P. Morgan die USA vor einer schwierigen Wahl: Es drohe entweder ein "argentinischer Sturzflug" mit hoher Inflation oder ein "japanisches Koma" mit niedrigem Wachstum und geringen Zinsen. Am Ende läuft es laut Galler auf die Wahl zwischen Pest und Cholera hinaus. Im ersten, argentinischen Szenario könnte dem Strategen zufolge die US-Regierung durch hohe Inflation versuchen, die Schuldenlast zu reduzieren, was jedoch die Zinssätze in die Höhe treiben und die Wirtschaft destabilisieren würde. Im zweiten Szenario könnte das Wachstum so stark gedrosselt werden, dass Inflation und Zinsen dauerhaft niedrig bleiben. Die Folgen dieser Entwicklung wären ebenfalls alles andere als positiv.
SRF Newsletter
New York zum Schnäppchenpreis? Heute unvorstellbar. Aber blicken wir mal 400 Jahre retour. Ein paar Glasperlen sollen die Niederländer bezahlt haben, als sie «Manhahtáanung» anno 1626 von den Einheimischen kauften. 60 Gulden hatte die Insel wert. So viel wie sieben Biberfelle.
BaFin
Die Finanzaufsicht BaFin warnt vor Angeboten der Online-Handelsplattform Bitcoin Bank Breaker.
Die Finanzaufsicht BaFin warnt vor der Website cmc-central.pro.
Sie geben vor, die Welt retten zu wollen und blockierten dabei neuerdings bevorzugt grosse Flughäfen während der Urlaubs-Reisesaison. Es sind verharmlosend als „Aktivisten“ bezeichnete Kriminelle, die keine Scheu davor haben, u.a. gewaltsam auf Flughafengelände einzudringen, um dann den Flugverkehr massiv zu stören. Hinter den offenbar koordinierten Aktionen von Mitte/Ende Juli steckt eine weltweite Bewegung aktivistischer Gruppierungen, die sich „Oil Kills“ („Öl tötet“) nennt. Sie bildete sich in ihrer derzeitigen Form erst in den letzten Monaten. Ihre Mitglieder legen nach eigener Aussage ihre „Körper auf das Räderwerk der weltweiten fossilen Wirtschaft“, um die Regierungen dazu zu zwingen, bis zum Jahr 2030 aus der Nutzung von Öl, Gas und Kohle auszusteigen. Koste es, was es wolle. (tb)
BZ Update
Die Schieflage der Baywa hat mehrere Ursachen. Eine davon sind Ämterhäufungen und enge Verflechtungen der Verantwortlichen innerhalb des zum Genossenschaftssektor gehörenden Agrarhandelskonzerns. Das Baywa-Beben weist Parallelen auf zum Debakel der Vorgängerin des Baywa-Ankeraktionärs BRB, der 1986 implodierten Bayerischen Raiffeisen-Zentralbank. Stefan Kroneck
Handelsblatt Morning Briefing
Das in Europa gängige Bild einer stumpfen America-first-Autokratie unter Donald Trump versus einer blühenden, auf internationale Kooperation ausgerichteten Demokratie unter Harris ist zu simpel, um die komplexe amerikanische Realität zu erfassen. Europa sollte sich also hüten, sich zu sehr von dem Gefühl der Hoffnung anstecken zu lassen, das derzeit über den Atlantik schwappt. Denn selbst bei einem Wahlsieg der Demokraten würde gelten „America first“. Auch die Biden/Harris-Regierung verfolgt eine Wirtschaftspolitik, die sich zuallererst an Amerikas Eigeninteressen orientiert.
FOCUS online
Einen deutlichen Anstieg an Asylanträgen gebe es zudem auf dem Flughafen Madrid-Barajas, da Flüchtlinge hier einen Trick anwenden. Dabei sollen junger Mauretanier Flüge von Marokko aus nach Südamerika buchen, um beim Zwischenstopp in Madrid „ihre Pässe zu zerreissen und um Asyl zu bitten“.
DAS INVESTMENT
Joachim Wenning: Feiertage streichen, Kündigungsschutz lockern, Rentenalter anheben
Die Beschäftigten in Deutschland sollten nach Meinung des Münchener-Rückversicherung-Chefs Joachim Wenning mehr und länger arbeiten. Auch Feiertage und der Kündigungsschutz sollten auf den Prüfstand. Von der derzeitigen Regierung erwartet er indes nicht mehr viel. Bastian Hebbeln
TAGESKARTE
Warum Sternerestaurants häufig pleite gehen
Profitieren Restaurants mit Michelin-Stern auch wirtschaftlich von der Auszeichnung? Eine Studie aus den USA kommt zu einem überraschenden Ergebnis: Demnach erhöht ein Michelin-Stern die Wahrscheinlichkeit, dass ein Restaurant in den folgenden Jahren schliessen muss.
IPG
Don’t worry
Die Staatsschulden der USA sind so hoch wie nie zuvor seit dem Zweiten Weltkrieg. Grund zur Sorge besteht jedoch nicht.
Die Staatsverschuldung der USA ist seit den Steuersenkungen im ersten Jahr von Donald Trumps Präsidentschaft rasant gestiegen. Sprunghaft beschleunigt wurde der Anstieg durch die Hilfs- und Konjunkturpakete zur Bewältigung der Pandemie, und auch jetzt wachsen die Schulden trotz der stabilisierten wirtschaftlichen Lage weiter, weil eine hohe Zinslast das Defizit vergrößert. Die Staatsverschuldung ist inzwischen grösser als das Bruttoinlandsprodukt (BIP), und das Congressional Budget Office (CBO) – eine Art Rechnungshof des US-Kongresses – geht in seinen neuesten Projektionen davon aus, dass sie am Ende des Budgethorizonts die nach dem Zweiten Weltkrieg erreichten Höchststände übertreffen wird.
Dieser Sachverhalt wird oft ins Feld geführt, um eine gross angelegte Sparpolitik mit weitreichenden Ausgabenkürzungen zu begründen und massive Steuererhöhungen zu fordern. Kleinere Haushaltsdefizite und vor allem eine geringere Zinsbelastung wären zwar durchaus wünschenswert, aber die Ängste, die viele haushaltspolitische Hardliner zu schüren versuchen, sind weitgehend unbegründet.
Erstens steht die klassische Mär, dass große Haushaltsdefizite etwas Schlechtes seien, in Wirklichkeit auf dünnen Beinen. Oft heisst es, hohe Haushaltsdefizite würden die Zinsen in die Höhe treiben, private Investitionen verdrängen und dadurch das Wachstum bremsen und zu Wohlstandseinbussen in der Zukunft führen. Die unzähligen Studien zu diesem Thema liefern dafür jedoch relativ wenige Anhaltspunkte. Wenig Grund zur Sorge bereitet auch der Zinssatz für zehnjährige Staatsanleihen, der aktuell knapp unter 4,0 Prozent liegt. Zum Vergleich: In den späten 1990er Jahren, in denen der amerikanische Staat einen Haushaltsüberschuss aufwies, fiel der Zinssatz mehrmals kurzzeitig unter 5,0 Prozent, lag aber zumeist nahe bei 6,0 Prozent.
Noch grösser ist – wegen der derzeit höheren Inflation – der Unterschied zwischen den realen Zinssätzen damals und heute. Der langfristige Realzins (nominaler Zinssatz abzüglich Inflationsrate) in den Überschusszeiten der späten 1990er Jahre lag einen ganzen Prozentpunkt über den heutigen Realzinssätzen oder sogar noch höher. Wenn die Zinssätze trotz des grossen Defizits niedrig bleiben, bleibt von der Mär von der Investitionsverdrängung nicht mehr viel übrig. Und noch etwas gilt es zur Kenntnis zu nehmen: Auch die Zinszahlungen sind, gemessen am BIP-Anteil, nur geringfügig höher als in den frühen 1990er Jahren.
Dann gibt es da noch die Story der Krise. Sie besagt: Wenn wir eine bestimmte Verschuldungsgrenze überschreiten, müssen wir Angst haben, dass Anleger sich auf einen Schlag fluchtartig aus US-Staatsanleihen und aus dem US-Dollar zurückziehen. Möglich ist natürlich alles, aber für solche Ängste gibt es kaum eine reale Grundlage. Andere Länder – allen voran Italien und Japan – sind im Verhältnis zu ihrem BIP erheblich höher verschuldet als die USA und finden trotzdem jede Menge Abnehmer für ihre Schuldtitel. Dass der Dollar zudem die weltweit führende Reservewährung darstellt, macht eine plötzliche Flucht aus dem Dollar noch unwahrscheinlicher.
Solange die US-Wirtschaft stark bleibt, dürfte es wenig Grund für eine plötzliche Dollarpanik geben. Sollte die Wirtschaft wegen innenpolitischer Unruhen oder infolge von Klimakatastrophen in einer Stagnation stecken bleiben oder irgendein Desaster erleiden, könnte es tatsächlich zu einem massenhaften Rückzug aus dem Dollar kommen, aber das wäre auch dann der Fall, wenn wir nur halb so hoch verschuldet wären wie derzeit. Selbst wenn die Verschuldung uns Sorgen bereiten würde – die Aussichten auf eine substanzielle Reduzierung des Defizits sind begrenzt. Auf der Einnahmenseite gibt es für Steuererhöhungen zulasten der Mittelschicht sehr wenig Unterstützung.
Für die komplette oder teilweise Rücknahme der jüngsten Steuersenkungen, von denen reiche Einzelpersonen und juristische Personen profitieren, gibt es dagegen sehr wohl politische Unterstützung. Trump hat 2017 den Spitzensteuersatz von 39,6 Prozent auf 37,0 Prozent gesenkt. Dieser Baustein seines Steuersenkungspakets läuft im kommenden Jahr aus und wird womöglich nicht verlängert – je nachdem, wie die Wahlen im Herbst ausgehen. (Das CBO geht in seinen Haushaltsprognosen bereits davon aus, dass die niedrigeren Steuersätze nicht weiterbestehen werden.)
Im Prinzip sind Spielräume für eine weitere Anhebung des Steuersatzes vorhanden, wobei viele Progressive diese Spielräume grösser darstellen, als sie sind. Viele US-Bundesstaaten belegen ihre wohlhabenden Bewohner bereits mit hohen Steuersätzen. Ganz oben auf der Liste steht Kalifornien mit 13 Prozent; reiche New Yorker zahlen elf Prozent. Da für viele der reichsten Bürgerinnen und Bürger des Landes schon jetzt Steuersätze von über 50 Prozent gelten, wären die Mehreinnahmen, die sich durch eine deutliche Anhebung der Sätze erzielen liessen, begrenzt.
Für Mehreinnahmen aus der Körperschaftssteuer gibt es möglicherweise mehr Spielraum. Das CBO rechnet in seinen Projektionen damit, dass das Aufkommen aus der Körperschaftssteuer schrumpfen und nur noch 1,3 Prozent des BIP betragen wird. Zum Vergleich: Noch in den 1990er Jahren waren es 2,0 Prozent des BIP und in den 1960er Jahren sogar deutlich über 3,0 Prozent des BIP. Indem man diesem Schrumpfungsprozess entgegenwirkt, kann man das Defizit deutlich abbauen. Dazu muss man sich jedoch klarmachen: Ein hoher Körperschaftssteuersatz bedeutet kein hohes Körperschaftssteuer-Aufkommen. Die Unternehmen sind inzwischen Experten, wenn es darum geht, aus dem Steuerrecht das meiste für sich herauszuholen. Vor Trumps Steuersenkungen betrug der Körperschaftssteuersatz nominell 35 Prozent, aber real nur knapp über 20 Prozent.
Jedes Bemühen um eine deutliche Anhebung der Unternehmenssteuern sollte vor allem die Besteuerung von Aktienrenditen (Dividenden und Kapitalgewinne) in den Fokus rücken, die ohne Weiteres auf jeder beliebigen Finanzwebsite einsehbar sind. Bei den Unternehmensgewinnen ist das anders: Welche Gewinne ein Unternehmen erzielt, erfährt der Staat von den Buchhaltern des Unternehmens. Die Biden-Regierung unternahm immerhin einen kleinen Vorstoss in diese Richtung und führte eine Ein-Prozent-Steuer auf Aktienrückkäufe ein. Dafür braucht es keinen grossen Eintreibungsaufwand, denn wie viel Geld sie für Aktienrückkäufe ausgeben, müssen die Unternehmen offenlegen.
Und wie sieht es auf der Ausgabenseite aus? Hier sind grosse Einschnitte schwer vorstellbar, weil die meisten Bereiche entweder wenig ausgabenintensiv sind oder massiven politischen Rückhalt genießen. 70 Prozent der Haushaltsmittel, die nicht für Zinsen ausgegeben werden, fliessen an das Militär, in die sozialen Sicherungssysteme, die öffentliche Krankenversicherung Medicare und in andere Programme im Gesundheitswesen. An den übrigen 30 Prozent hat man bereits bei früheren Bemühungen um Defizitabbau immer wieder gerüttelt.
Der einzige Bereich, in dem substanzielle Einsparungen möglich sind, ist die Gesundheitsversorgung. Die USA haben das ineffizienteste Gesundheitswesen der Welt und geben pro Kopf mehr als doppelt so viel dafür aus wie der OECD-Durchschnitt. Gegenüber früheren Kosten-Wachstums-Projektionen wurden hier bereits erhebliche Einsparungen erzielt: 2011 ging das CBO in seiner Projektion davon aus, dass die US-Regierung 7,4 Prozent des BIP für Medicare und andere Gesundheitsversorgungs-Programme ausgeben werde. Stattdessen machen die Ausgaben heute nur 5,6 Prozent des BIP aus. Da die USA in diesem Bereich nach wie vor zu viel ausgeben, sind hier weitere Einsparungen möglich.
Am offensichtlichsten ist das Kostensenkungspotenzial bei den verschreibungspflichtigen Arzneimitteln. Im laufenden Jahr werden mehr als 650 Milliarden Dollar (2,3 Prozent des BIP) für rezeptpflichtige Medikamente und andere pharmazeutische Erzeugnisse ausgegeben. Für diese Artikel zahlen die USA mehr als doppelt so viel wie die Menschen in anderen wohlhabenden Ländern. Wenn wir diese Ausgaben besser austarieren, können wir erhebliche Haushaltsmittel einsparen und die Ausgabenbelastung für die Patientinnen und Patienten senken.
Wichtig zu wissen ist, dass der beinahe einzige Grund für diese hohen Ausgaben staatlich gewährte Patentmonopole sind. In einem freien Markt wären Arzneimittel fast durchweg billig. Was sie teuer macht, sind die Patente. Interessanterweise gibt es eine starke Lobby, die über die Zinslast klagt, die wir unseren Kindern aufbürden, aber die Belastung, die durch vom Staat gewährte Patentmonopole verursacht wird, erwähnt so gut wie niemand.
Wenn wir uns Gedanken darüber machen, was wir zukünftigen Generationen hinterlassen, sind die Staatsschulden am Ende ein unwichtiger Teil des Gesamtbildes. Würden wir die Schulden vollständig tilgen und dafür eine Wirtschaft hinterlassen, die am Boden liegt, weil wir zu wenig in Bildung und Infrastruktur investiert, durch zu hartes Sparen das Wachstum abgewürgt oder durch Ignorieren der Erderwärmung den Planeten ruiniert haben, könnten wir von unseren Kindern wenig Dankbarkeit erwarten. Dean Baker
Aus dem Englischen von Andreas Bredenfeld
„Mein Grundeinkommen“
Während in Deutschland noch geforscht und diskutiert wird, ist in den USA eine erste grosse Studie zum bedingungslosen Grundeinkommen abgeschlossen. Sie belegt, das lässt sich vorweg sagen, dass den Probanden fast jede Motivation und Ehrgeiz abhandenkamen, sobald sie in den Genuss auflageloser staatlicher Transferzahlungen kamen. Rückschlüsse auf das Bürgergeld sind zumindest in eingeschränktem Ausmaß möglich und sinnvoll.
In Deutschland zählt Marcel Fratzscher vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin zu den entschiedensten Befürwortern eines bedingungslosen Grundeinkommens. Er kann darin fast nur Vorteile erkennen und kam bereits zu der trivialen Erkenntnis: „Je höher das Grundeinkommen, desto grösser ist die Zustimmung.“ Prof. Eva Vivalt von der britischen Oxford-Universität kann dies nach ihrer Rückkehr aus den USA aber so nicht bestätigen. Im Rahmen der jetzt abgeschlossenen US-Studie, so Vivalt, erhielten 1000 zufällig ausgewählte US-Bürger zwischen 21 und 40 Jahren mit einem – vor der Studie – durchschnittlichen Jahreseinkommen von 30 000 US-Dollar drei Jahre lang jeden Monat 1000 Dollar überwiesen. Eine Kontrollgruppe von 2000 weiteren Bürgern erhielt dagegen nur 50 Dollar im Monat. Über Fragebögen und per App meldeten die Probanden während der Studienlaufzeit, ob und wieviel sie gerade arbeiten oder gerade ihre Freizeit verbringen – und vor allem wieviel Geld sie selbst erwirtschaften. Das Ergebnis war wenig überraschend: Die Bezieher des 1000-Dollar Grundeinkommens arbeiteten weniger (durchschnittlich 1,3 Stunden die Woche) und ihre Einkommen sanken um rund 5 %. Interessanterweise arbeiteten die Angehörigen und sogar nur im selben Haushalt wohnhafte Menschen dann ebenfalls weniger. Insgesamt ergab sich, dass jeder geschenkte Dollar das Erwerbseinkommen um 21 Cent verringerte.
Die von manchen Befürwortern des Grundeinkommens immer wieder vorhergesagte Hinwendung zu anderen, lieber ausgeübten Tätigkeiten unterblieb laut der Studie ebenso wie der ebenfalls erwartete Drang in die Selbständigkeit. Zu Beginn der Studie Arbeitslose blieben länger als erwartet arbeitslos, während die Arbeitslosen der 50-Dollar-Kontrollgruppe teilweise von einem Vorstellungstermin zum nächsten hetzten. Und selbst die am Rande erhofften positiven Auswirkungen auf Körper und Geist traten nicht ein. Fortbildung oder auch Sport – beides blieb nur Nebensache. In Deutschland würde man von einem Liegen „auf der faulen Haut“ sprechen. Wir dürfen gespannt sein, welche Ergebnisse das DIW unter Marcel Fratzscher oder der Verein „Mein Grundeinkommen“ in diesem Zusammenhang präsentieren werden... (tb)
Finanzmarktwelt.de
Die Sorgen und die schlechter laufende US-Konjunktur sind aber nicht über Nacht verschwunden. Das ist jetzt die Frage: War das schon der ganze Rücksetzer, oder sind wir gerade mitten in einer kurzzeitigen Erholung nach dem Sturz in einer klassischen Bullenfalle?
Die „Deutsche Umwelthilfe“ und das Gemeinwohl
Der Name ist intelligent gewählt: „Deutsche Umwelthilfe“ (DUH) – wer denkt da nicht sofort an eine wahrscheinlich staatliche Institution, die ausschliesslich im Interesse der Bürger agiert. Und unserer geplagten Umwelt tut ein wenig Hilfe schliesslich doch immer gut.
Ob die Umwelthilfe wirklich ein Hauptanliegen dieses Vereins ist, kann nicht genau gesagt werden. Die DUH zeigt lieber sehr offen, wogegen sie ist: Kernkraft, Flüssiggas-Terminals, Silvesterfeuerwerk oder Kaffeekapseln. Dabei interessiert die DUH-Oberen erkennbar nicht, dass z.B. Kernkraft ein gutes Mittel gegen den auch von ihnen gebrandmarkten CO2-Ausstoß wäre oder dass die sogenannte „Öko-Bilanz“ von korrekt entsorgten Kaffeekapseln gar nicht so schlecht ist, wie es deren Gegner gerne verbreiten.
Unvergessen ist der „Kampf“ der DUH gegen u.a. von Dieselautos ausgestossene Stickstoffoxide (NOx), wobei man bis heute verkennt, dass der für den Strassenverkehr geltende Grenzwert mehr als zwanzigmal niedriger ist, als man es an Industrie-Arbeitsplätzen toleriert. Und man nimmt scheinbar auch nicht zur Kenntnis, dass sich der Ausstoss von Stickstoffoxiden seit dem Jahr 1990 bereits um 70 % reduziert hat. Daran „schuld“ ist u.a. moderne Dieseltechnik, bei der in manchen Fällen in Innenstädten, die dem Auspuff wieder entweichende Luft sauberer ist als die zuvor angesaugte.
Es geht der DUH und ihrem Geschäftsführer Jürgen Resch offenbar um ganz andere Dinge, um nicht weniger als um einen grundsätzlichen Kampf gegen u.a. den Dieselmotor und die großen deutschen Automobilkonzerne. Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) vollziehe laut Resch nur „die Vorgaben aus den Konzernzentralen von BMW, Mercedes und Volkswagen“ und überhaupt sieht Resch bei vielen Regierungspolitikern eine „Fernsteuerung ihrer Politik aus den Konzernzentralen der Öl-, Auto- und Chemieindustrie“.
Resch ist seit vielen Jahren Geschäftsführer einer Organisation, die rund zwanzig Jahre lang Geld vom japanischen Volkswagen-Konkurrenten Toyota annahm (der im Gegensatz zu den deutschen Herstellern im Bereich der Diesel-Technik eher eine Nebenrolle spielte...) und dessen „Umwelthilfe“ pro Jahr rund drei Millionen € mit einem ausgefeilten Abmahnsystem einnimmt. Opfer sind Autohändler, die meist versehentlich vergessen haben, in ihren Angeboten (Inserate, Ladengeschäft) die Pflichtangaben zu Kraftstoffverbrauch und Schadstoffausstoss aufzuführen. Geht es um seine eigene Mobilität, pflegt Resch dagegen andere Denkweisen. Als Vielflieger brachte er es bis in den exklusiven „Hon-Zirkel“ der Lufthansa, dessen Mitglieder in Limousinen bis zum Flugzeug kutschiert werden.
All dies wäre kaum eine Berichterstattung wert, wenn die DUH nicht auch jährliche Millionenzuschüsse aus dem Steuersäckel, z.B. vom Bundesumweltministerium, erhalten würde. Im vergangenen Jahr summierten sich diese auf fast zwei Millionen €. Angesichts all dessen fragen sich immer mehr kritische Beobachter, warum die DUH auch noch den steuerlichen Status der Gemeinnützigkeit erhielt, der weitere finanzielle Vorteile mit sich bringt. Was an ihrem Geschäftsmodell der Massenabmahnungen – das gerade vielen Kleinunternehmern das Leben zusätzlich erschwert – „gemeinnützig“ sein soll, erschliesst sich jedenfalls den meisten Beobachtern schon lange nicht mehr. (tb)
Der Morgen
Verdacht auf Geldwäsche
Die Europäische Zentralbank zieht der Banque Havilland den Stecker. In der Schweiz hat sie sich schon freiwillig zurückgezogen.
… auch in Liechtenstein.
Das Zitat
«Solange es Schlachthöfe gibt, wird es Schlachtfelder geben.» Jessica von Bredow-Werndl, vierfache Goldmedaille-Gewinnerin
«Der Nachteil der Intelligenz besteht darin, dass man ununterbrochen gezwungen ist, dazuzulernen.» George Bernard Shaw
«Tim Walz ist nicht sehr reich, und das sollte die US-Wähler beunruhigen.» Allison Schrager
Faktencheck: Tim Walz besitzt keine einzige Aktie und auch keine Immobilie.
«Hell is Empty and the Devils are All Here.» William Shakespeare, “The Tempest”, 1623
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