Deutschland ging es gut mit der Bundesbank
- Hans-Peter Holbach
- 13. Mai
- 1 Min. Lesezeit
Deutschland war noch in einer starken Position, als man eine eigene Währung besaß, über die man den Export steuern konnte. Vor dem Euro hatte Deutschland eine starke Binnenwirtschaft und nicht wie heute eine aufgeblähte verletzliche Exportwirtschaft. Zu Zeiten der D-Mark wuchs der Lebensstandard und Deutschland konnte jährlich die Devisenreserven und die Goldbestände vergrößern. Dies führte dazu, dass Deutschland die zweitgrößten Goldreserven nach den USA hatte. Berücksichtigt man die deutsche Handelsbilanz nach Einführung des Euros, würde unter der DM der deutsche Goldbestand heute international am höchsten sein. Vom Deutschland verbliebenen Goldbestand (ein Teil ging in die EU-Reserven) liegt die Hälfte in den USA. Falls Trump Deutschland mit zu hohen Zöllen konfrontiert, sollte man als erstes die Rückgabe dieser Goldbestände verlangen.

Neben einer eigenen starken Währung hatte Deutschland damals den Vorteil einer unabhängigen Notenbank. Die Deutsche Bundesbank war international ein Vorreiter der Unabhängigkeit zwischen Regierung und Notenbank. In den USA sieht man jetzt, dass die Regierung den Notenbankpräsidenten absetzen will, weil er nicht genügend wirtschaftsstimulierend (bedeutet inflationär) agiert. Es gab wohl zu DM-Zeiten keine Notenbank international, die so unabhängig war wie die Deutsche Bundesbank, die in fast 50 Jahren während der DM-Zeit ein internationales Vorbild war und Deutschland zu einem reichen Land machte, das durch seinen Wohlstand ganz Europa mitzog. Heute schließt sich die deutsche Verschuldungspolitik der europäischen Verschuldungspolitik an, die nur dann sinnvoll ist, wenn sie für Investitionen in volkswirtschaftliche Bereiche mit positiven Multiplikatoren genutzt wird. Sicherlich wäre es sinnvoller gewesen, statt Schulden Goldwährungsreserven anzuhäufen. Quelle: FINANZWOCHE.
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