Der Buffett-Indikator schlägt Alarm
- Holbach News

- 10. Okt.
- 2 Min. Lesezeit
Wie heiß können wir laufen? Der Buffett-Indikator misst das Verhältnis zwischen der Gesamtkapitalisierung aller börsennotierten US-Unternehmen und dem Bruttoinlandsprodukt der Vereinigten Staaten. Wenn die Aktienmärkte schneller wachsen als die reale Wirtschaft, steigt dieser Wert. Je höher er liegt, desto stärker ist der Markt potenziell überbewertet.
Historisch galt ein Verhältnis von etwa 100 Prozent als fair bewertet.
Aktuell liegt der Buffett-Indikator bei rund 217 Prozent! Das bedeutet, die Bewertung der US-Börsen ist mehr als doppelt so hoch wie das jährliche Wirtschaftsaufkommen. Solche Niveaus deuten auf eine deutliche Überhitzung hin und gelten als Warnzeichen, dass die Märkte weit über ihrer langfristigen Tragfähigkeit notieren.

Ein hoher Buffett-Indikator ist kein Crashsignal, aber ein Hinweis auf Übertreibung. Die Kurse spiegeln dann weniger reale wirtschaftliche Leistung wider, sondern Erwartung, Liquidität und Spekulation. Langfristig sinken die Renditen oft, wenn der Indikator deutlich über seinem historischen Durchschnitt bleibt.
Hier kommt der Haken, denn das Modell hat seine Grenzen: Der Indikator setzt voraus, dass Unternehmensgewinne und Wirtschaftswachstum parallel verlaufen. In einer globalisierten Wirtschaft erzielen viele US-Konzerne jedoch erhebliche Umsätze außerhalb der USA, die im nationalen BIP nicht auftauchen. Zudem beeinflussen Zinsniveau, Kapitalzuflüsse und technologische Umbrüche die Bewertungsniveaus.
Je weiter sich die Marktkapitalisierung von der realen Wirtschaft entfernt, desto wahrscheinlicher wird eine Korrektur. Der Buffett-Indikator liefert kein exaktes Timing, aber eine klare Richtung. Und im Moment zeigt der Kompass eindeutig auf Überhitzung. Und wie das so üblich ist, dauert es eine ganze Weile, bis der Kochtopf überkocht und Sauerei macht. Dass wir jetzt in der heißen Phase sind, verrät uns nicht nur dieser Indikator. Auch Gold und Silber brechen sämtliche Rekorde. Somit ist es klar, dass das nicht auf Dauer anhalten wird. Irgendwann knallt der Sektkorken aus der Flasche, wenn wir zu viel schütteln. Wann genau das sein wird, verrät uns der Markt jetzt noch nicht. (Autor: Michael Berkholz), Quelle: Trading-Insider.



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