„Wenn Pflege das Haus frisst“
- Holbach News

- 11. Sept.
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„Lebenswerk gegen Lebensabend“ – Wirtschaftsweise fordern Zugriff auf Eigenheim für Pflegekosten

Wirtschaftsweise schlagen Alarm: Der Sozialstaat wankt – Berlin schweigt
Während Ökonominnen wie Monika Schnitzer und Veronika Grimm eindringlich vor einem Kollaps von Renten- und Pflegeversicherung warnen, setzt die Bundesregierung weiter auf politischen Stillstand. Friedrich Merz laviert – und verliert dabei an Vertrauen und Richtung.
Besonders brisant ist Schnitzers Vorschlag, künftig auch das selbstgenutzte Wohneigentum konsequenter zur Finanzierung der Pflegekosten heranzuziehen. Was bislang als mühsam erworbene Altersvorsorge galt, könnte damit stärker in die Pflicht genommen werden. Zwar ist es bereits heute möglich, dass der Staat im Rahmen der Sozialhilfe („Hilfe zur Pflege“) auf Immobilienbesitz zurückgreift – etwa durch Verwertung oder Grundschuld –, doch das betrifft bisher vor allem einkommensschwächere Pflegebedürftige.
Die Mahnungen aus der Wissenschaft treffen also nicht auf politischen Widerstand, sondern auf ein Vakuum. Es ist nicht ideologischer Dissens, der Reformen blockiert, sondern ein Mangel an politischem Gestaltungswillen. Der Transformationsstau ist keine Folge mangelnden Wissens – er ist das Resultat ausgebliebener Konsequenz.
Schnitzer und Grimm liefern die Analysen, die Modelle, sogar Lösungsansätze. Doch in Berlin bleibt es still. Die stille Hoffnung, es werde schon nicht so schlimm kommen, wird zum Risiko für Generationengerechtigkeit und fiskalische Stabilität. Wer jetzt nicht handelt, überlässt die Entscheidung jenen, die nicht gewählt wurden – den Märkten, dem demografischen Druck, der nächsten Krise. (Autorin: Ute Pappelbaum), Quelle: experten.de.



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