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Neue Herausforderungen für die Fed: Inflation

Doch selbst wenn die Teuerung in den USA unverändert bleibt oder gar ein wenig zulegen sollte, gibt es Gründe zur Annahme, dass wir vor dem schlimmsten Fall – nämlich steigende Leitzinsen! – bewahrt werden. Für das erste Quartal des Jahres kam die Ratingagentur Moody‘s jetzt nämlich zu dem Schluss, dass die obersten zehn Prozent in der Einkommensverteilung der USA für praktisch die Hälfte (!) der Konsumausgaben verantwortlich waren. Das sei der höchste Stand seit Beginn der Datenerfassung im Jahr 1989.


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Das verkompliziert die Arbeit der US-Notenbank: Wegen der sehr ungleichen Einkommensverteilung stellt sich die Frage, wie hoch die Zinsen in Zukunft eigentlich sein müssen, um den Konsum spürbar zu drücken – und damit auch die Teuerung!


Den obersten zehn Prozent in der US-Einkommensverteilung wird es nämlich herzlich egal sein, ob die Preise ein wenig gestiegen sind, oder wie es um die Konjunktur steht – beides wird ihr Ausgabenverhalten kaum spürbar verändern. Der Einfluss der US-Notenbank auf das Konsumverhalten aller US-Bürger schwindet also zunehmend. Und damit möglicherweise auch die Fähigkeit, mit Hilfe der Zinspolitik das Konsumverhalten der US-Bürger und die Preispolitik der Unternehmen in ihrem Sinne zu beeinflussen. Immerhin werden die zweiten zehn Prozent in der US-Einkommensverteilung ja auch noch immer recht unempfindlich gegenüber höheren Preisen und Zinsen sein.


Vielleicht erklärt das die relativ hohen US Teuerungsraten trotz relativ hoher Zinsen; und auch die grundlegende Bereitschaft der US-Notenbank, trotz einer Teuerung von rund 3% die Zinsen fortan möglichst zu senken oder zumindest stabil zu halten. Die Fed ist ja in der Regel auch klug genug, um zu wissen, dass manche Preise mit Hilfe hoher Zinsen nur mit unangemessenen Konsequenzen stabilisiert werden könnten: Lebensmittel, Gesundheit, Wohnen. Das theoretisch anvisierte Ziel einer Teuerungsrate von 2% könnte in der Realität längst einer inoffiziell akzeptierten Rate von 3% gewichen sein. Quelle: Börsensignale.

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Hans-Peter Holbach

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