Klaus Schwab kämpft um seinen Ruf
- Hans-Peter Holbach
- 14. Mai
- 1 Min. Lesezeit

Nun ist klar, was über das Osterwochenende zum Blitzrücktritt von WEF-Gründer Klaus Schwab führte: Laut dem «Wall Street Journal» werfen ehemalige und aktive WEF-Mitarbeitende Schwab und seiner Frau Hilde in einem anonymen Brief vor, Mittel des Forums für private Zwecke missbraucht zu haben. So solle Schwab Mitarbeitende gebeten haben, «Tausende Dollar» in bar von den WEF-Konten abzuheben, damit er Massagen im Hotel bezahlen könne. Seine Gattin Hilde soll Pro-forma-Meetings in Luxushotels organisiert haben, einzig mit dem Zweck, die Luxustrips über das WEF abrechnen zu können. Schwab bestreitet die Vorwürfe und will dagegen mit juristischen Mitteln vorgehen. Der Whistleblower-Brief ging an den Stiftungsrat des WEF, der eine externe Untersuchung dazu eingeleitet hat.
Das Ganze erinnert an die Diskriminierungsvorwürfe einer Ex-Mitarbeiterin gegen Schwab, welche ebenfalls vom «Wall Street Journal» vor einem Jahr publik gemacht worden sind. Harte Beweise gegen ein persönliches Fehlverhalten Schwabs fehlen bisher in beiden Fällen. Aber der Schaden ist jetzt schon maximal: Denn sein guter Ruf ist lädiert, seine Demission unumkehrbar. Nun liegt es am neuen Präsidenten des Stiftungsrates, Ex-Nestlé-Chef Peter Brabeck, die Vorwürfe aufzuklären. Und Klaus Schwab steht in seinem letzten grossen Kampf: jenem um seinen guten Ruf. (Autor: Holger Alich), Quelle: Handelszeitung Lunch Topics.
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